Best of Bestsellerfressen!
Kein Mitleid mit Gert Scobel!
„Familienpackung“ von Susanne Fröhlich
„Herr Barts ist da. Was für ein Mann. Schmale Hüften, dunkles Wuschelhaar und ein absolut wahnsinniges Strahlelächeln: ‚Guten Morgen, Frau Schnidt’. Wie der mich angrinst. Ich bin hin- und hergerissen. Gut, dass ich mir heute Morgen die Haare gewaschen habe. Es gibt doch noch sinnvolle Eingebungen.
Was wäre, wenn ich ihn, anstatt ‚Guten Morgen’ zu sagen, einfach an die Hauswand drücken und meinen Körper an seinen pressen würde und dann: ab geht’s. Wir würden mit Glück noch die Haustür zuziehen können und es sicherlich nicht mehr bis zum Schlafzimmer schaffen. Dann würden wir es treiben, bis wir vor Ermattung fast bewusstlos wären.“
Geil, ne?
Ja. Aber bevor Sie jetzt bewusstlos in die nächste Buchklappe verduften & ungeniert diesen, laut Verlagsanpreisung, „ultimativen Stimmungsaufheller für jede Frau“ erwerben wollen, zitier ich Ihnen noch zwei, drei weitere pikante Stellen aus der doch recht unkonventionellen Welt dieser hessischen Gartenzwerg-Emanzipation:
„Und schon sahen wir aus wie die nette Familie aus der Rama-Reklame.“
„Sie hatte lange Korkenzieherlocken wie die Frau aus der L’Oreal-Werbung. Die mit der abgebrochenen Schere.“
„Die hat ja Wimpern wie aus der Mascara-Reklame.“
„Ja, und dann werden wir unsere Körper im schneeweißen Sand wälzen wie in der Bacardi-Reklame.“
Daraus zu folgern, Frau Fröhlich hätte nur Rohrverleger und Doofmützen-Werbung in ihrer unglaublich blonden Runkelrübe, hieße, sie gewaltig zu unterschätzen:
„In meiner momentanen Gefühlslage würde ich sogar bei Kai Pflaumes Liebesshow ‚Nur die Liebe zählt’ auftreten.“
„Das sind so Männer, die ‚Sex and the city’ gucken.“
„Das hätte auch der Supernanny von RTL gefallen.“
„Die sieht ja aus wie Schwester Stefanie aus der Sat1-Serie.“
„Alles wird gut? Wie? Guckt der jetzt heimlich Nina Ruge in seinem Büro?“
Oder: „Hallo! Gibt’s hier ’ne versteckte Kamera?“
Doch damit ist das Maß noch lang nich voll: „Explosiv“, „Fury“, „Dschungelcamp“, „Superstar“ und „Kika“, den „Kinderkanal“ hat sie u.a. auch noch drauf, und printmäßig die „Bunte“, „Gala“ und den „stern“. Und - höre, staune, gute Laune - das Wort „kotzen“! Allerdings im andern Zusammenhang. Beneidenswert, so ein Leben!
Und weiter geht’s:
„Ich könnte mich sogar bei ‚Wer wird Millionär’ vergnügen.“ Ja, vergnügen vielleicht. Nur gewinnen keinen Cent! Kommt überhaupt einer in die Vorauswahl von Jauch, der so was hier zusammenschmiert?
„Es gibt auch Menschen, die Achttausender besteigen und täglich ‚Gute Zeiten, schlechte Zeiten’ gucken.“ Dass es niemals Menschen geben kann, die Achttausender besteigen und täglich „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ gucken, ist natürlich niemandem beizubiegen, der nur zu zwei Dingen in der Lage ist: in die Glotze zu glotzen und aus der Glotze zu glotzen.
Und dass sich so ein armes Menschenkind aufgrund von Missbrauch solch geballter Fernsehscheiße dann nicht nur einmal vergaloppiert, sondern quasi programmatisch am laufenden Band, wollen wir gern gnädig verzeihen, nichtsdestotrotz aber säuberlich dokumentieren:
Als Geburtstagsüberraschung werden an einem Samstagabend beim, logo, „Lieblings-Italiener Giovanni“ Plätze reserviert. Auf die Frage „Für wann denn?“ muss man dann lesen: „Für halb acht. Damit du vorher noch deine ‚Lindenstraße’ gucken kannst.“ Schön und gut. Is ja legitim. Nur dass die „Lindenstraße” seit 20 000 Jahren regelmäßig immer sonntags kommt.
Ok, wie gesagt, man kann sich schon mal verhauen. Auch 2x pro Seite. Genauso, wie man sich auch schon mal wiederholen kann. 2x pro Seite. Ohne es definitiv zu merken:
„Ich bin definitiv nicht der Pferdekutschentyp.“
„Für so was bin ich definitiv ein zu großer Schisser.“
„In unsrem Haushalt ist Elternabend definitiv Frauensache.“
„Da waren wir definitiv zu betrunken, um noch aufzuräumen.“
„Hätte ich auch, aber dafür war es nun definitiv zu spät.“
„Hab ich das gesagt? Nein, definitiv nein.“
Und vor allem:
„Wer da mehr erwartet, kann definitiv nur enttäuscht werden.“
Gute Nacht.
Dez. 2005
Best of Bestsellerfressen
Was wäre, wenn ich ihn, anstatt ‚Guten Morgen’ zu sagen, einfach an die Hauswand drücken und meinen Körper an seinen pressen würde und dann: ab geht’s. Wir würden mit Glück noch die Haustür zuziehen können und es sicherlich nicht mehr bis zum Schlafzimmer schaffen. Dann würden wir es treiben, bis wir vor Ermattung fast bewusstlos wären.“
Geil, ne?
Ja. Aber bevor Sie jetzt bewusstlos in die nächste Buchklappe verduften & ungeniert diesen, laut Verlagsanpreisung, „ultimativen Stimmungsaufheller für jede Frau“ erwerben wollen, zitier ich Ihnen noch zwei, drei weitere pikante Stellen aus der doch recht unkonventionellen Welt dieser hessischen Gartenzwerg-Emanzipation:
„Und schon sahen wir aus wie die nette Familie aus der Rama-Reklame.“
„Sie hatte lange Korkenzieherlocken wie die Frau aus der L’Oreal-Werbung. Die mit der abgebrochenen Schere.“
„Die hat ja Wimpern wie aus der Mascara-Reklame.“
„Ja, und dann werden wir unsere Körper im schneeweißen Sand wälzen wie in der Bacardi-Reklame.“
Daraus zu folgern, Frau Fröhlich hätte nur Rohrverleger und Doofmützen-Werbung in ihrer unglaublich blonden Runkelrübe, hieße, sie gewaltig zu unterschätzen:
„In meiner momentanen Gefühlslage würde ich sogar bei Kai Pflaumes Liebesshow ‚Nur die Liebe zählt’ auftreten.“
„Das sind so Männer, die ‚Sex and the city’ gucken.“
„Das hätte auch der Supernanny von RTL gefallen.“
„Die sieht ja aus wie Schwester Stefanie aus der Sat1-Serie.“
„Alles wird gut? Wie? Guckt der jetzt heimlich Nina Ruge in seinem Büro?“
Oder: „Hallo! Gibt’s hier ’ne versteckte Kamera?“
Doch damit ist das Maß noch lang nich voll: „Explosiv“, „Fury“, „Dschungelcamp“, „Superstar“ und „Kika“, den „Kinderkanal“ hat sie u.a. auch noch drauf, und printmäßig die „Bunte“, „Gala“ und den „stern“. Und - höre, staune, gute Laune - das Wort „kotzen“! Allerdings im andern Zusammenhang. Beneidenswert, so ein Leben!
Und weiter geht’s:
„Ich könnte mich sogar bei ‚Wer wird Millionär’ vergnügen.“ Ja, vergnügen vielleicht. Nur gewinnen keinen Cent! Kommt überhaupt einer in die Vorauswahl von Jauch, der so was hier zusammenschmiert?
„Es gibt auch Menschen, die Achttausender besteigen und täglich ‚Gute Zeiten, schlechte Zeiten’ gucken.“ Dass es niemals Menschen geben kann, die Achttausender besteigen und täglich „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ gucken, ist natürlich niemandem beizubiegen, der nur zu zwei Dingen in der Lage ist: in die Glotze zu glotzen und aus der Glotze zu glotzen.
Und dass sich so ein armes Menschenkind aufgrund von Missbrauch solch geballter Fernsehscheiße dann nicht nur einmal vergaloppiert, sondern quasi programmatisch am laufenden Band, wollen wir gern gnädig verzeihen, nichtsdestotrotz aber säuberlich dokumentieren:
Als Geburtstagsüberraschung werden an einem Samstagabend beim, logo, „Lieblings-Italiener Giovanni“ Plätze reserviert. Auf die Frage „Für wann denn?“ muss man dann lesen: „Für halb acht. Damit du vorher noch deine ‚Lindenstraße’ gucken kannst.“ Schön und gut. Is ja legitim. Nur dass die „Lindenstraße” seit 20 000 Jahren regelmäßig immer sonntags kommt.
Ok, wie gesagt, man kann sich schon mal verhauen. Auch 2x pro Seite. Genauso, wie man sich auch schon mal wiederholen kann. 2x pro Seite. Ohne es definitiv zu merken:
„Ich bin definitiv nicht der Pferdekutschentyp.“
„Für so was bin ich definitiv ein zu großer Schisser.“
„In unsrem Haushalt ist Elternabend definitiv Frauensache.“
„Da waren wir definitiv zu betrunken, um noch aufzuräumen.“
„Hätte ich auch, aber dafür war es nun definitiv zu spät.“
„Hab ich das gesagt? Nein, definitiv nein.“
Und vor allem:
„Wer da mehr erwartet, kann definitiv nur enttäuscht werden.“
Gute Nacht.
Dez. 2005