Das Tagebuch

25.5.23
Sternstunden der Post-Demokratie
Die neueste kriminelle Vereinigung gefällig? Allmählich drehen se alle durch.
Vollkommen harmlose, unpolitische Umweltaktivisten, die keiner Fliege was zu leidetun können, geschlagen mit einer bodenlosen Naivität und ohne jeglichen Begriff von Macht, Herrschaft, Ge­schichte & Verarschung, die ein durchaus durchsichtiges Gesprächs­angebot eines lupenreinen, 120prozentigen Proffi-Lobbyisten nicht als solches erkennen, sondern glauben, dem Minister ihr Herz aus­schütten zu können – was sie dann auch taten - eine Gruppierung von jungen Idealisten mit zugegeben etwas seltsamen, gewöhnungs­bedürftigen Aktionsformen .
Auf der einen Seite.
Und auf der anderen sprachlos die Grünen, die vom Wort „kritische Solidarität“ wohl nie was gehört haben, eine SPD-Innenministerin, die mit einem Leo 2 auf Spatzen ballert, während der klägliche Rest der deutschen Sozialdemokratie sich hinter ihrem Olaf verscholzt. Hinzu kommen Heerscha­ren von Journalisten, von denen sich dam­als im deutschen Herbst ‘77 selbst Springer-Schreiberlinge angewi­dert abgewendet hätten. Hinzu kommen die willigen Helfer aus allen Polizeidienststellen. Hinzu kommen die Kirchen, die Fernseh­sender, die sozialen Medien, der ADAC, Banken und Versicherungen, die Gewerkschaften und watweißichnochwer. Und hinzukommt noch die Mehrheit des noch sich zurückhaltenden deutschen Volkes.
Eigentlich müsste man allen Mitgliedern und Sympis der letzten Ge­neration schnell mitteilen, wie sehr sie bei den eigenen Leuten ver­hasst sind. Die wissen das nämlich - glaubich - gar nicht.
Aber wenn ich wüßte, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch … äh ne Apfelschorle trinken - weil ich wegen der viel­fältigen Nebenwirkungen meiner Hausapotheke keinen Alkohol mehr vertrage.
24.5.23
Pfingsten
„Im Neuen Testament wird in der Apostelgeschichte erzählt, ...“ Halt, stop! Ich weiß, es interessiert Sie einen heiligen Dreck, aber die paar Zeilen über das Buch der Bücher werden Sie ja wohl noch verkraften können! „ ... dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, als sie zum jüdischen Fest Schawuot in Jerusalem versammelt waren (Apg. 2,1-41). Dieses Datum wird in der christli­chen Tradition auch als Gründung der Kirche verstanden.“ (aus: Wikipedia)
So, nu wissen se das auch.
(Komm! Sie hätten doch niemals freiwillig nachgegoogelt, was es mit die­sem Pfingst-Theater auf sich hat. Und vielleicht ist es ja auch für Sie ein Anstoß, sich mal n paar heiße Gedanken über den Zusam­menhang der vielgepriesenen „christlichen Werte des Abendlandes“ mit dem sog. „Neuen Testament“ zu machen, dem ersten und gleichzeitig erfolgreichsten antisemitischen Bestseller der Weltgeschichte.)
Egal.
Ich wollt' ja nur sagen, dass es wieder an der Zeit ist, den Kerkeling zu machen. Von morgen bis 11. Juni bin ich denn mal weg.
23.5.23
Der Büchertipp zum Ende des Monat Mai
und zum heutigen „Tag des Grundgesetz“
Ob man die heute noch lesen bzw. überhaupt noch verstehen kann, weiß ich nicht – für mich waren die damals jedenfalls wegweisend.
„Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ von Heinrich Böll, Kiepen­heuer&Witsch, 1974“
„ … schon bist du ein Verfassungsfeind“ von Peter Schneider, Rot­buch Verlag, 1975“
und
„Die Herren des Morgengrauens“ von Peter O. Chotjewitz, Rot­buch Verlag, 1978“
22.5.23
Mal eben kurz dazwischengegrätscht -
heute zum Thema
„Internationaler Aktionstag zur Erhaltung der Artenvielfalt“
Da wird man wohl nicht mit 1 Tag hinkommen. Es sei denn, man schafft es, die FDP zur kriminellen Vereinigung zu erklären. Genügend Leute, die den Verein hassen, gibt es ja. Aber ob das mit dem Wunsch nach Artenvielfalt vereinbar ist, ist dann wiederum sehr fraglich. Es ist zum Verrücktwerden!
21.5.23
Onkel Wumms beim Kindesmissbrauch beobachtet
Um dem Shitstorm unserer kranken Moralapostel, der unweigerlich ob der obigen Überschrift über uns hereinbrechen wird, den Wind aus den Segeln zu nehmen, kurze Kommandoerklärung:
Es gibt außer dem „sexuellen Kindesmissbrauch“ auch noch – und das wollen wir hier nicht vergessen – den wesentlich häufigeren „politischen Kindesmissbrauch“. Und auch der ist nicht von Pappe! Dessen hat sich jetzt sogar unser Onkel Wumms alias Kanzler Olaf schuldig gemacht.
Bei einem EU-Projekttag in einer Schule in Kleinmachnow an der Witzewitz östlich von Potsdam, wurde er von nachhaltig verschulten Kleinkindern in eine hinterhältige Diskussion verwickelt, so dass er argumentativ fürn Moment aufm Schlauch stand. In einem bewusst­losen Augen­blick ließ er sich hinreißen, fand aber nicht den richti­gen Ton und polterte die sieben Zwerge unverdrossen zusammen:
„Ich finde das völlig bekloppt, sich irgendwie an ein Bild festzu­kleben oder auf der Straße.“
Da war er bei den süßen, kleinen Moralinchen von Klein­machnow an der Witzewitz aber so was von unten durch! Hatter's bei denen der­maßen verkackt un ausgeschissen - bei denen hier war er jedenfalls an der falschen Adresse. Die 5jährige Marie, ihres Zeichens unkünd­bare Versprecherin aller Moralinchen von Groß­kleinmachnow und Umgebung, verkündete:
„Mit Onkel Wumms reden wir nicht mehr. Hier stehe ich und kann nicht anders. Amen!“
Und Klein Ali Mustafa mit dem Konterfei von Andreas Baader auf dem T-Shirt brüllte los:
„Noch eine Worte und isch mach disch Krankenhaus!“
Dass sich Onkel Wumms in Kleinmachnow an der Witzewitz die nächsten 25 Jahre nicht mehr blicken lassen muss, oder besser gesagt "nicht sollte", zumal auch die Zustim­mungswerte für die SPD augenblicklich in den Keller gerauscht sind, hätte man auch alles vorhersehen können.
20.5.23
Warum Hiroshima – 80 Jahre danach
Die weisen, demokratischen Staats- und Regierungschefs der G7 haben sich für ihre G7-Gipfelsause mit Hiroshima einen Tagungsort ausgesucht, der geradezu prädestiniert erscheint, sich nebenbei auch kniffeligen philosophische Fragen von einigem Unterhaltungs­wert zu nähern.
Okay, here we go?
Okay, dass Deutschland 3 Monate vor Japan '45 schon am Ende war und Japans Kapitulation kurz bevorstand, geschenkt, alter Hut. Dass drei Tage nach Hiroshima dann noch Nagasaki überflüssigerweise atomi­siert wurde, geschenkt, war vielleicht Teil der Übung. Dass die Sowjets ähnliches vor hatten, geschenkt, waren halt radioaktiv nicht so schnell. Dass bis heute kein amerikanischer Präsident für die sinnlo­se Vernichtung zweier Großstädte um Entschuldigung ge­beten hätte, geschenkt, bei wem denn? Waren doch alle tot. Dass auch China nicht gerade für mimosenhafte „Verteidigungspolitik“ bekannt ist, auch geschenkt. Dass man nach Unterschieden zwi­schen Russland, China und Europa/USA also mit der Lupe suchen muss, geschenkt, geschenkt. Aber dass die in Hiroshima versammel­ten gläubigen Staatsweisen aus dem Abendlande selber felsenfest überzeugt sind, dass Gott auf ihrer Seite stünde ... okay, okay, zugegeben, auch geschenkt. Geschenkt, geschenkt (3x)
Liebe Leser, machen se sich keine übertriebenen Hoffnungen auf einen ordentli­chen Knaller, auf einen Erlöser-Witz am Ende, auf DIE dicke Kriegspointe hier zum Schluss. Da kommt keine. Da kommt gar nix. Sehense, das is im Leben eben schon mal so.
Schönen Tach noch.
19.5.23
Neue Töne aus dem ‚Kölner Stadtanzeiger‘
„Weil Jakarta * im Wasser versinkt, baut der Inselstaat eine neue Hauptstadt. Nusantara soll mitten im Dschungel entstehen – nachhaltig und technologisch auf höchstem Level.“
Ja, so macht man das!Auf höchstem Level! Ideen muss man haben!
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* Und Jakarta ist nicht so 'n Pisskaff wie Köln, nein, nein. Mit 10,04 Millionen Einwohnern (2018) in der eigentlichen Stadt ist sie die größte Stadt Südostasiens und mit etwa 34 Millionen Einwohnern (2019) in der Metropolregion Jabodetabek der zweitgrößte Ballungsraum weltweit.
18.5.23
Heute ist Christi Himmelfahrt!
Heute is Christi wat?
Wir schreiben das Jahr 2023 n.ach u.nserer Z.eitrechnung. Und benennen den heutigen Feiertag immer noch mit einem Ausdruck nicht von dieser Welt: „Christi Himmelfahrt“.
Meine Stunde aber ist noch nicht gekommen. Ich fahr für n paar Tage nach Holland. Is zwar nich das Paradies. Kann ich aber gut mit leben.
Bis Montag.
Euer w
17.5.23
Übrigens
Gestern war „Internationaler Aktionstag des friedlichen Zusammen­lebens“. Und ehrlich gesagt, hab ich nich ganz so viel von mitgekriegt.