Das Tagebuch

19.3.24
Für meine Liebste
zum Geburtstag
ohne dich bin ich verloren
ohne dich bin ich verkracht
ohne dich seh ich am Morgen
nur die Schatten letzter Nacht
ohne dich geh ich unter
irgendwo auf hoher See
ohne dich fehlt mir der Anker
und mein Steuermann: ade
ohne dich bin ich verraten
ohne dich bin ich verkauft
wie ein Junkie ohne Nadel
wie mit Terpentin getauft
ohne dich bin ich wie Falschgeld
und so dämlich imitiert
dass am Ende auch die Blüte
noch ein Vollidiot bemerkt
ohne dich

ohne dich verlier ich Boden
bricht das Eis, auf dem ich steh
ohne dich kippt ganz Los Angeles
in die tiefe blaue See
ohne dich versinkt Venedig
Stadt der Liebe, Stadt der Zeit
und mit ihr die Promenaden
unter Feuer eingeweiht
in die süßeste Verschwörung
seit der Mairevolution
und mir kam´s so vor, dein
Augenzwinkern an der Rezeption
sei der Schlüssel in den Himmel
einer sternenklaren Nacht
doch vom Zittern fremder Flügel
bin ich schließlich aufgewacht
ohne dich

und so sitz ich hier am Fenster
auf der Suche nach dem Mond
wenn es Nacht wird, und gespenstergleich
die Mühe sich nicht lohnt
ohne dich noch was zu machen
hätt ich dich nur nie gekannt
hätt ich mir auch nicht die Finger
und mein Herz dabei verbrannt
welch ein Monument der Feigheit
welche Farce ohne Stil
wie Jaques Brèl es mal genannt hat
doch es war nunmal zu viel
und ich wünscht, ich wär der Löwe
in Kleopatras Palast
dir zu Füßen auf dem Marmor
wenn du Langeweile hast
ohne mich

armer Junge, gib dir Mühe
sieh nicht so auf deine Schuh
nimm dein Herz in beide Hände
lass die Königin in Ruh
denk an all die bunten Blätter
die der Herbstwind bald im Park
durch die Gegend wirbeln wird…
und am Ende dieser
Waschlappenkomödie allein
bricht ein Sturm von mindestens
Windstärke siebzehn hier herein
auf die Landschaft meines Herzens
und die Krater auf dem Mond
auf ne riesige Trabantenstadt
von niemand mehr bewohnt
und ich bin mir nicht mal sicher
ob’s da irgendetwas gab
das es wert gewesen wäre
wie das Bett, in dem ich lag
wie die Träume, die ich massakrierte
wie der Wein, von dem ich trank
wie das Feuer, das ich schürte
für ne Frau, die ich nicht fand
ohne dich
***
(Text/Musik: Danny Dziuk, vom Album: KAIROMOND 1996)

Zugabe? Voilà:

Hey Babe
Hey, babe
Say you're mine, all mine
I need it, oh, so bad
Hey babe, hey babe
I know that all things pass
Let's try to make this last

Oh, can you see my love shining for you?
Oh, can you see my love shining for you?

Hey, babe
Can I count on you
To see me through?
Hey babe, hey babe
All I need is your love
And the stars above

Oh, can you see my love shining for you?
Oh, can you see my love shining for you?

Hey, babe
Say you're mine, all mine
I need you, oh, so bad
Hey babe, hey babe
I know that all things pass
Let's try to make this last

Oh, can you see my love shining for you?
Oh, can you see my love shining for you?

Hey, babe
I know that all things pass
Let's try to make this last

(Neil Young)
Rock, peace and revolution
(Lucinda Williams)
18.3.24
Das Wort zum Sonntag …
… sang uns gestern der Dichter & Denker, singer & songwriter Danny Dziuk:
„Ich denk, die Bibel weiß, wovon sie spricht, wenn hier auf Erden
die Lebenden die Toten noch beneiden werden.“

***
Aber die CDU lässt sich auch nicht lumpen. Weil sie das Bürgergeld in der beschlossenen Form nicht akzeptiert und den „zahllosen Sozi­alschmarotzern“ den Garaus machen möchte, hat sich ein clandes­tiner, christdemokratischer Thinktank an Vorlieben aus früheren Zei­ten orien­tiert, in denen eine reaktionäre Spießerparole zu DEM sch­lagenden Sprich­wort avanzierte, das die CDU zum Kerngedan­ken ihrer leitkul­turellen Gewaltphantasien mausern möchte:
„Werrrrr nicht arrrrrbeiten will, soll auch nicht essen.“
Wer in der CDU dann mit dieser kraftvollen Reminiszenz als erster aus der Deckung kommt, hat gute Chancen auf die pole position beim Großen Rennen von Doofmannshausen.
Und ganz vorne mitmischen will künftig – und das hat er durch sein quen­gelndes Ver­halten jetzt schon mehrfach unters Volk gejubelt - auf jeden Fall ein gewisser Jens Spahn.
Man fragt sich bei dem allerdings bereits nach 2 Sätzen unwillkürlich: Was hat der denn für’n Problem? Was ist denn bei dem in der Kind­heit schief gelaufen? Aufgewachsen in Ahaus, einem zu Recht ver­gessenen katholischen Haufendorf am arbeitslosen Rande des Münsterlandes … man muss nicht dort gewe­sen sein, um sofort zu ahnen: als schwuler Christdemokrat wird er zigfach durch die Hölle gegangen sein. (Wie gesagt, wir bleiben dran.)
17.3.24
Hätte, hätte, Lieferkette
Noch mal ein Wort zum „Problem der Widerlichkeiten in der Politik“:
Bei der Verabschiedung des Lieferkettengesetzes Anfang der Woche im EU-Parlament hat Deutschland sich enthalten d.h. de facto dage­gen gestimmt. Der feine Herr Lindner vonne Äfffeddddepeeeeh war so freundlich und erklärte mit verständnisvoll vibrierender Stimme in der Tagesschau, warum der gnadenlose Neo-Imperialismus zwar ohne die erzwungene Mithilfe Minderjähriger beispielsweise in sehr schwer zugänglichen, lebensgefährlichen Steinbrüchen und übelsten Klamottenfabriken in Bangladesh nicht sofort zusammenbrechen würde, also, der Imperialismus, aber doch reichlich schwieriger auf­recht zu erhalten wäre – mit schlimmsten Folgen für uns europäi­schen Endverbraucher, die er als Liberaler nicht verantworten könne. Die Folgen,
Wörtlich sagte der feine Lindner im Gespräch mit ‚FOCUS-online‘ über seine Rolle als Buhmann der Nation, nachdem er sein obligato­ri­sches Mittelstandsmantra vom Kampf gegen Bürokratie und Steuer­erhöhung so lange wiederholt hatte, dass es selbst die FOCUS-Leute nicht mehr hören konnten:
„Ich muss damit leben, dass es solche Erzählungen gibt.“
Ach du heilige Scheisse, ja, solche Erzählungen. Du lieber Himmel! Ein ganz armer Teufel, unser feine Herr Lindner.
Und damit wären wir bei der Suche nach dem absolut widerlichsten deutschen Politiker ein ziemliches Stück voran gekommen. .
Wir bleiben dran. Versprochen.
16.3.24
Die aktuelle Botschaft
Es gibt Menschen, die sind so lieb, so herzlich, ja, so knuddelig, über sie sagt man, bei ihnen läge ihr Herz auf der Zunge. Oder so ähnlich. Und sie blieben auch ihrer feinen, vornehmen Art der Rede treu, soll­te ihr Gegenüber bekanntermaßen zu den allgemein und weltweit an­erkannten – ich möcht' es mal zurückhaltend formulieren - geborenen Riesenarschlöchern gehören. Solche Menschen also,die auch im Ge­spräch mit „schwierigen“ Personen bei ihrer ausgesucht höflichen, ja, höfischen Etikette bleiben, werden vorzugsweise gebraucht für den Job des Außenministers oder auch angefragt für den sog. Di­plomati­schen Dienst, den Posten eines Botschafters, eines General­konsula­teurs. Deswegen waren diese Herrschaften in früheren Zeiten auch wohl oftmals von blauem Blute, von vornehmem Gestüt.
Dies alles kann man einem gewissen Herrn Andrij Melnyk nicht un­bedingt nachsagen. Weswegen man sich über ihn in seiner Zeit als Botschafter der Ukraine in Deutschland – gelinde gesagt – immer häufiger wundern durfte.
Als ehemaliger Botschafter wohnte der Herr Melnyk nun dieser Tage der Taurus-Marschflugkörperdebatte im Bundestag bei. Da er dort seinen Senf nicht los werden konnte, nutzte er die dafür geschaffe­nen sozialen Medien, um ihn dem SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich bei ungleich größerer Breitenwirkung direkt zu servieren - via X for­merly known as Twitter, dann twix, dann wix und jetzt nur noch X – Herr Andrij Melnyk wortwörtlich, aber diesmal nur kurz und knapp über Rolf Mützenich:
„Habe immer gesagt, dieser Typ war und bleibt der widerlichste deutsche Politiker. Für immer und ewig.“
Das war der ehemalige Botschafter der Ukraine mit seiner ganz aktuellen Botschaft.
15.3.24
... Urlaub ...
... am Stück.
14.3.24
… einfach mal …
...drei Tage …
13.3.24
Manchmal …
… brauche ich ...
12.3.24
Fragen gibt's ...
Die Internet-Postille 'echo24.de' fragt:
"Weltraumschrott trifft Auto: Wer zahlt den Schaden?"
Na, wer wohl? Die Grünen, natürlich. Die grünen Männchen.
11.3.24
Riesenaufregung im Reichstag
Der ‚Bayerische Rundfunk teilt mit:
„Eine BR-Recherche zeigt erstmals, in welchem Ausmaß die AfD rechtsextremen Verfassungsfeinden Zugang zum Parlamentsbetrieb gewährt: Die AfD im Bundestag beschäftigt mehr als 100 Mitarbeiter­innen und Mitarbeiter aus dem rechtsextremen Milieu. Unter ihnen sind Neonazis, Identitäre und radikale Burschenschafter.“
Das ist ja wieder mal so’n echt deutsches Ding! Rechtsextremisten, festangestellt in allen möglichen Parlamenten! Und der Oberhammer is: Keiner hat’s bemerkt! Da stellen Faschisten Faschisten als Mitar­beiter ein, und keiner sagt was?! Wen dürften se oder sollen se denn stattdessen als Mitarbeiter einstellen? Die Regensburger Domspat­zen? Aber hinter­her heißt es ja sowieso wieder: Davon hab ich nichts gewusst. Nicht mal, dass das alles völlig legal und legitim war …
Ach wie gut, dass es noch so furchtlosen, engagierten & so aufmerk­samen Journalismus gibt wie euch! Ihr Pfeifen im Wind.