Das Tagebuch

19.2.15
Politischer Aschermittwoch
Meine Güte! Was war das da gestern für ein singulär impertinenter Scheissdreck!
Vom Anfang bis zum Ende und völlig wurscht von welcher Partei: Scheissdreck!
In allen Hallen und Häusern und Zelten derselbe:
Scheissdreck auf der Bühne und unten im Saale Riesenscheißdreck!
Und ein verschimmelter, verschissener Scheissdreckswitz jagte den andern. Scheissdreckswitz!
...
„Jaja, is ja gut,“ werden Sie jetzt sagen, liebe Leser und Leserinnen, und sich sicherlich fragen: „Menschenskind! Watwiller?“
Nun, meine sehr verehrten Damen und Herren, es ist so: Als ich all diese Menschen da im Fernsehen sah, kam mir gleichsam wieder eine Erinnerung hoch; ich erinnerte mich an eine alte, ja, eigentlich uralte Geschichte über einen sehr armen Cowboy… ähm, der da saß in einem Saloon …
Möchten Sie sie lesen?
Okay, here we go:
Kommt 'n armer Cowboy in'n Saloon und setzt sich an den Tresen.
Sagt der Wirt:
„Hey! Wenn de 'nen Schluck aus dem Spucknapf hier nimmst, kriegste 'n Dollar von mir!“
Der arme Cowboy, arm, wie er ist, fackelt nicht lange und schlürft – gluckedigluck – den ganzen Spucknapf leer, bis auf den Grund.
„Hey! Du hätt's doch nur einen Schluck nehmen müssen“,
sagt der Wirt da.
„Ja, ja, ich weiß,“ meint der Cowboy. „Aber ... aber das hat irgendwie alles so … zusammengehangen.“
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