Das Tagebuch

28.4.15
„Die Domspatzen pfiffen das doch von den Dächern!“
Spatzilein Georg Ratzinger, der Bruder von dem andern Ratzinger, war lange Jahre leitender Ober-Spatz der Regensburger Domspatzen und von daher ein sog. Vielbeschäftigter. Neben der ewigen Singerei pflegte er den einen oder anderen Sängerknaben nach Lust & Laune zu vermöbeln, es flogen auch schon mal Stühle, wenn sie nur die falschen Töne trafen, und saftige Ohrfeigen gab's bei ihm gratis.
Nun, mit Stühlen nach schief singenden Domspatzen zu werfen usw, is ja nich grad die feine – würde so mancher Mitmensch anmerken – christliche Art. Was aber sagt man, wenn sich in der Szene damals dazu noch der sexuelle Missbrauch gesellte?
Domkapellmeister Roland Büchner jedenfalls, der Nachfolger vom Papstbruder Georg Ratzinger als musikalischer Leiter des Ganzen, sagte gestern gegenüber dpa:
„Im Namen der Einrichtungen der Regensburger Domspatzen kann ich die Opfer nur in tiefer Scham um Entschuldigung und Vergebung bitten.“
Den Satz „Da können se sich ja was für kaufen!“ hat er aber dann vorsichtshalber für sich behalten.
Wir singen nun Lied-Nummer sowieso:
"Maria durch den Dornwald ging"
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