Das Tagebuch

19.6.15
„Laudato si“
Der mit den Vögeln piept
Der bescheidene Franz vom Vatikan hat mit seiner alle Welt ent­zückenden Öko-Enzyklika „Laudato si“ den finalen Beweis erbracht,
ein wirklich ganz bescheidener zu sein. Selten hat ein päpstliches Schreiben je ein solches Ausmaß an allumfassender Bildung und
profunder Weltweisheit offenbart. Angefangen von der Erkenntnis, dass eins und eins zwei seien, und der für einen Papst ungewöhn-
lich säkularen Ansicht, dass zwei und zwei vier ergäben, bis hin zu
der kritischen Feststellung, die schon einem Dogma gleichkommt, alle Menschen hätten eine Nase, ist in diesem erbärmlichen, den eigenen Gott auf Piepmatz-Niveau runtergejodelten, 107 Seiten langen Zeugnis geistiger Total-Abstinenz außerdem so gut wie jede Kanzel-Plattitüde vertreten, die sich selbst ein normaler Dorfpfarrer nur noch im Vollsuff aus der Kutte zu klamüsern wagen würde.
Wie gesagt: Haupt­sache bescheiden.
Liebe Brüder und Schwestern,
und irgendwann über kurz oder lang, vielleicht sogar schon morgen, werden sich die 5-jährigen Redakteure einer katholischen Kinder­gartenkinderzeitung melden und erklären, der Typ aus Rom hätte
das alles kackfrech, ohne sie zu fragen, aus ihrer letzten Nummer einfach abgeschrieben.
Aber – und so wird die Schrift abermals in Erfüllung gehen, denn so steht es geschrieben –
„sie werden ihnen keinen Glauben schenken.“
Oder so ähnlich.
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