Das Tagebuch

30.8.15
Deutsche Willkommenskulturen
Am Donnerstag entdeckten österreichische Polizisten in einem abgestellten LKW auf der Autobahn bei Wien die Leichen von 71 syrischen Flüchtlingen, sie waren erstickt. Am selben Tag kenterten vor der libyschen Küste zwei Flüchtlingsboote, etwa 200 Menschen kamen ums Leben.
Am selben Abend bezeichnete Bayerns Innenminister Joachim Herr­mann bei Maybrit Illner den gutgemeinten Vorschlag, man könne die Flüchtlinge doch auch Vertriebene nennen, als „Beleidigung für die Ver­triebenen“.
Gestern morgen begann dann die BILD-Zeitung im Namen der Hu­manität ihre große Hilfsaktion für die Flüchtlinge - u.a. mit einem Foto von dem offenen Kühlwagen, in dem noch die 71 verwesenden Toten lagen - die BILD-Zeitung, das ehrlichste Drecksblatt Europas.
Und am Abend meldete dpa:
„Bouffier rechnet allein in diesem Jahr mit 1 Million Flüchtlingen“
Aus welchen Fingern sich der häßliche Ministerpräsident die Million gesogen hatte und warum, wollte er aber nicht „vor die Leute“ erörtern. Worauf Horst Seehofer wiederum nicht untätig bleiben konnte und flugs das Angebot auf 120 Millionen erhöhte. Denn wenn er, so unser Horror-Horst, immer verkünde, wir Deutschen könnten nicht das ganze Elend der Welt kurieren, dann müsse er wohl oder übel auch bei den Zahlen­angaben konsequent sein. Als er das von sich gab, war er allerdings so sternhagel­knülle, dass selbst die be­soffenen Journalisten misstrauisch wurden. Zuguterletzt erzähl­lte er noch einen alten Cowboy-Witz, der, wie er in einem seltenen Anfall von Wahrheitsliebe meinte, doch ganz gut zu ihm passe.
Und der ging ... so:

Kommt 'n armer Cowboy in'n Saloon und setzt sich an den Tresen.
Sagt der Wirt:
„Hey! Wenn de 'nen Schluck aus dem Spucknapf hier nimmst, kriegste 'n Dollar von mir!“
Der arme Cowboy, arm, wie er ist, fackelt nicht lange und schlürft – gluckedigluck – den ganzen Spucknapf leer, bis auf den Grund.
„Hey! Du hätt's doch nur einen Schluck nehmen müssen“,
sagt der Wirt da.
„Ja,ja, ich weiß,“ meint der Cowboy. „Aber ... aber das hat alles irgendwie so … zusammengehangen.“
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