Das Tagebuch

22.11.15
Hartmut Engler - auch so 'ne Type
Die Rubrik in BILD heißt „Mini-Klatsch“ (Gemeint ist damit aber nur ein kurzer Tratsch und kein ordentlicher Hau hinter die Löffel). Egal. Und da hieß es gestern:
„Der 'Pur'-Chef Hartmut Engler enthüllt heute in einer großen Band­Doku (20.15 Uhr, Vox), dass er sich als Teenie aus Liebeskummer umbringen wollte. 'Ich bin auf meinem Mofa absichtlich gegen eine Weinbergmauer gerast.' Engler zog sich dabei lediglich eine Schien­beinprellung zu.“
Flasche.

P.s.:
Wer in meinem Kommentar irgendwelche Argumente vermisst hat, dem empfehle ich meine wissenschaftliche Engler-Arbeit mit dem Titel „Huuhuuhuuh, Kinder sind tabuuh“ aus dem Programm „Best
of Bestsellerfressen“ hier auf der www. Dann ist die Welt vielleicht wieder in Ordnung.

Nuscheln am Ballermann
(Kurz nach Mitternacht)
Ich gestehe: Lange Zeit war auch mein Sonntagabend gegliedert in:
Erst „Tatort“ gucken, dann weitersehn. Is aber auch eben lange her. Die meisten registrier ich nicht mal mehr. Ich halt die einfach nicht mehr aus. Obwohl die ja alle was Besonderes haben:
Bei dem einen ist es der unerträgliche Witze-Terror, dem sie frönen, bei dem andern der unfaßbare Sozialpädagogen-Terror; dann gibt’s noch den Pilava-artigen, streberarschigen „Herr-Lehrer-ich-weiß-was“-Terror, den bestußten „Geschlecht spielt keine Rolle“- und den „Hauptsache-Dialekt“-Terror. Wen hammer noch? Den superdämli­chen NebenstoryPrivatscheiß-Terror, Motto „Du bist in letzter Zeit so komisch. Is was mit deiner Frau?“, den „Chef mit diversen zentner­schweren Psycho-Meisen“-Terror, den Terror-im-Team-Terror, den vollnullbockigen Kommissar-Stinkstiefel-Terror und den „Immer mit einem ganz aktuellen gesell­schaftlichen Problem“-Terror, außerdem den unerträglichen, äh unerträg­lich hatt ich schon, egal, supi-supi Bohème-Terror, den an den Haaren herbeigezogenen Kunst-Terror & den neuerdings grassierenden, nee wie lustigen Selbstzitierungs-Terror. Ach, und natürlich ab und an den "Surrealismus"-, den post­logischen, den „komplizierten“ heute-mal-wo-gar-nix-mehr-stimmt, Total-Banane-Terror.
(Wenn ich wen vergessen hab, war's Absicht.)
Aber gestern habe ich noch mal einen Versuch gewagt. Mit Maria Furtwängler. (… , hier erspar ich Ihnen und mir die Beschreibung
der Peinlichkeitenorgie der 1. halben Stunde) Nur so viel: Als Mutter Bambi dann noch mit dem erstbesten Verdächtigen in die Kiste stieg, hab ich den bereits ungemütlich gewordenen Fernsehraum unter noch mehr Getöse verlassen und den restlichen Anwesenden ge­sagt: „Die Furtwängler sieht mich auch nie wieder.“
Eigentlich sollte gestern ja Til Schweiger sein Tatort laufen, diese Variante, dieschonseitdererstenFolgebeimirwegen Nuschel-Terror aufem Index steht. Den nun hatte die ARD auf irgendwann verscho­ben, interessanterweise wegen Terror. Aber nicht wegen Nuschel-Terror, sondern:
„Aus Respekt vor den Opfern der grausamen Anschläge von Paris haben wir die Premiere der "Tatorte" mit Til Schweiger auf das kommende Jahr geschoben“, hatte der NDR Programmdirektor Frank Beckmann erläutert, der führende Fachmann in Sachen pc-Terror, appeasement-Terror und Nuscheln am Ballermann.
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