Das Tagebuch

23.1.16
Nach dem Kölner Sylvester-Sex-Krawall:
Der Gutmensch hat wieder zugeschlagen
„Wir lieben Köln. Wir lieben die Vielfalt unserer Stadt, die Lebenslust, das immer etwas Chaotische, nicht ganz so Reglementierte, niemals Stubenreine, aber auch die Gastfreundschaft und Offenheit für Le­bensformen, Kulturen und Sprachen, die erst seltsam anmuten und kurz darauf bereits zum Alltag gehören.“
Wenn ein Text so beginnt, hat er bei mir sehr gute Chancen, nicht zu Ende gelesen zu werden. Weil es aber der Anfang der sogenannten „Kölner Botschaft“ war, kam ich nicht drum rum. Bösartige Zungen, die es immer wieder gibt, behaupten nun, das Ganze sei konzipiert vom Hause NevenDumont, initiiert vom Hause NevenDumont, insze­niert vom Hause NevenDumont, finanziert vom Hause NevenDumont und publiziert und masturbiert im Hause NevenDumont, eine typisch köl­sche Kitsch 'n' Klüngelkiste, selbstlos-solidarisch sekundiert durch stadtbekannte Lappenclowns wie Böttinger, Niedecken und Woelki zum Zwecke der letzten Ölung des Tourismus-Standortes Köln unter dem Dache von ... Neven Dumont und inhaltlich eine relativ gnaden­lose Selbst­beweihräucherungs- & Plattitüden­litanei, gip­felnd in den vier irren Forderungen:
„Keinerlei Tolerierung von sexueller Gewalt!
Kampf gegen banden­mäßige Kriminalität!
Aufklä­rung des behördli­chen Versagens!
und
Schluss mit der fremdenfeind­lichen Hetze!“
und endend mit dem apokry­phen, wie vom Rumpelstielzchen trotzig in den Boden gestampften Nachsatz „Deutschland bleibt ein gast­freundliches Land!“, wobei nicht zu eruieren war, wo se denn den Spruch nun wieder ausge­graben haben.
Wie gesagt: Alles böse Zungen.
Ich dagegen finde eure Aktion ausgesprochen gut. Denn mit dieser permanenten Tolerierung von sexueller Gewalt muss endlich Schluss gemacht werden! Genauso wie mit dieser fremdenfeindlichen Hetze. Na ja, jedenfalls freu ich mich jetzt mit euch. Denn das mußte doch irgendwann mal gesagt werden. Vielen Dank also noch mal für diese Art der Aufklärung! Danke!
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