Das Tagebuch

26.1.16
Deutsches Miserere, Teil II
Am Beispiel Thomas de Maizière:
„Wir brauchen dauerhaften, spürbaren, nachhaltigen Rück­gang der Flüchtlingszahlen, und zwar sichtbar in den nächsten Wochen. Wir werden Einfluss ausüben auf Griechenland, dass Griechenland sei­ne Hausaufgaben macht.“ (siehe auch 14.12.'15)
Werter Herr de Maizière,
bei Ihrer Anti-Flüchtlings-Suada sind mir ein paar Rülpser hochge... äh, bitte was? Ja, bitte sehr:

Hal-le-lu-ja!
Zwo, drei, vier!
Hep hep hurra!
Hierosolyma est perdita!
Eure Armut kotzt uns an.
Meine Ehre heißt Treue.
Pardon wird nicht gegeben.
Hunde, wollt ihr ewig leben?
Schiesst, daß auf 1000 Jahre hinaus es kein Chinese mehr wagt - einen Deutschen scheel anzusehen.
Wie der Vater ebenso der Sohn
ist Blut dicker als Wasser.
Arbeit macht frei.
Jedem das
Seine.
Pünktlichkeit.
Pflichterfüllung und Verlässlichkeit.
Sauberkeit, Gehorsam, Ordnung, Fleiß und Ehrlichkeit.
Wahrhaft deutsch sein, d.h. eine Sache um ihrer selbst Willen tun -
Kriminelle Familienbande - das ist doppeltgemoppelt.
Der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum.
Ganz der Pappi.
Ganz die Mami.
Ach, heute Abend kommt ja Dalli-Dalli.
Nixda! Juden werden bei uns nicht geguckt!
Mord ohne Hass. Ganz wie der Opi. Ganz wie die Omi.
Und dabei – abgesehen von Ausnahmen menschlicher Schwächen - anständig geblieben zu sein, das hat uns hart gemacht.
Und nach Feierabend liebender Familienvater.
Das haben wir immer so gemacht.
Wo kämen wir denn da hin?
Hart wie Kruppstahl.
Zäh wie Leder.
Flink wie'n
Wind.
Hund.
Ganz präzis gesagt:
Sin' so Sekundärtugenden. Damit kann man auch ein KZ betreiben -
Denn davon hab ich nichts gewusst.
Sind doch nur Flüchtlinge.
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Unterm Strich:
Sie nennen es auch Leitkultur.
P.s.:
Eine Frage doch,
die hab' ich noch:
A propos réfugiés, die Sie uns ja „dauerhaft, spürbar und nachhaltig, und zwar sichtbar in den nächsten Wochen“ vom Hals halten wollen, wo möglich bis zur letzten Patrone - ... wie wohl meine Frage:
Wo kommen Sie eigentlich her, Herr, äh
de Maizière?
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