Das Tagebuch

28.3.16
Ostermontag
(Mir ist keine andere Überschrift eingefallen)
Manchmal lohnt es sich tatsächlich, den 'Cicero', das Zentralorgan der Angeber und Eingebildeten, einen kurzen Moment lang durch­zublättern, ein Laberblatt, das der Herausgeber diesen Monat ganz gegen sein knuffiges Grundgesetz „Was nichts kostet, is auch nix“ umsonst unter das angeblich nach 'Cicero'-Weisheiten lechzende Volk geworfen hat. Allerdings so völlig umsonst war die Aktion nicht, denn am Ende eines Lobhudel­artikels über Thea Dorn fand ich diese Zeilen:
„Sie habe, erzählt Thea Dorn zum Schluss" (Ähm, wer Thea Dorn ist, merken se gleich selber!) „einmal in Gesellschaft von Angela Merkel ihre Enttäuschung darüber ausgedrückt, 'dass niemand mehr den Unterschied zwischen Konjunktiv I und Konjunktiv II kenne.' Die Erwi­derung der Kanzlerin lautete: 'Aber dafür hat doch heute jeder eine Kranken- und Sozialversicherung.' Ja, gibt Thea Dorn zu verstehen, das könne man so sehen, verflossen auf ewig ist der einmalige geis­tige Höhepunkt dieses Landes, sind die glücklichen 25 Jahre von 1790 an. Einkehr gehalten habe das dümmste und flachste und po­litisch zugleich freundlichste Deutsch­land, das es je gegeben hat, 'eine fürchterliche Tragik'."

Ich kann mir nicht helfen, aber Frau Merkel wird mir von Tag zu Tag sympathischer. (Okayokayokay! Sagen wa mal: In Bezug auf diesen einen Punkt jetzt. Okay?) Ja, und dann kam das hier noch aus der Thea, der selbsternannten Göttlichen:
„Die Kanzlerin pilgert zwar nach Bayreuth, doch ich glaube nicht, dass sie eine tiefe emotionale und kulturelle Verbundenheit zu Deutschland empfindet.“
Junge, Junge! Da gehört schon was zu, eine CDU-Politikerin rechts zu überholen! Schlotterteig, ick hör dir schwabbeln. Thea, wie kann man nur so 'ne ausgebrochene Scheiße erzählen!
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