Das Tagebuch

5.4.16
Probleme mit der "Lügenpresse"
Mir scheint, das Problem mit der sog. "Lügenpresse" ist nicht so sehr, dass sie schon mal lügt wie gedruckt - na, wer tut das nicht? -, sondern dass sie im Gegenteil viel zu oft die schreckliche Wahrheit schreibt, wie heute zum Beispiel 'Die Welt':

„Wer hat 'Olaf den Flipper' bestohlen?“
So heißt die Überschrift. Und dann geht's auch schon los:
„Die Scheibe des Tourbusses des Kult-Schlagersängers wurde ein­geschlagen. Nun fehlen einige wichtige Utensilien. Auch die Auto­grammkarten sind nicht mehr da.“
Eine seriöse Zeitung hätte spätestens an dieser Stelle den Bericht beendet. Aber nein, wir haben ja Pressefreiheit!
„Autoknacker haben nach Informationen der Bild-Zeitung in Leipzig die Scheibe des Tourbusses eingeschlagen und 100 Autogramm­karten von Flippers-Sänger Olaf Malolepski (70) mitgehen lassen. Der Schlagerstar ("Die rote Sonne von Barbados") vermisst dem Bericht zufolge auch ein blaues Glitzersakko und rote Lack­schuhe. 'Ich hatte mir gerade neue italienische Designerschuhe gekauft ... Alles weg', sagte der Musiker der Zeitung. Die Polizei fahnde nach den Tätern.“
Und da können wir - das weiß man ja - auf Ergebnisse lange warten! Aber es kommt noch schlimmer:
„Bunte Glitzersakkos und seine Delfinkette sind das Markenzeichen von Olaf Maloloepski, der mit der Schlager-Kultband berühmt wurde. Inzwischen tritt er solo als 'Olaf der Flipper' auf. Er blickt auf eine umfangreiche Karriere zurück: 40 Millionen verkaufte Platte, Chart-Erfolge über 46 Jahre, 64 Mal Gold und Platin.“
Und dann wird's richtig widerlich:
„Der 70-Jährige hat dem Blatt erst vor kurzem berichtet, wie beliebt er noch immer bei seinen, vorwiegend weiblichen, Fans ist. Noch immer würden diese ihm Verhüterli auf die Bühne werfen, erklärte er. Dabei ist Malolepski bereits seit mehr als 45 Jahren mit seiner Frau Sonja verheiratet.“
Is' doch schlimm, oder?
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