Das Tagebuch

11.4.16
Geschichten aus der Parallelgesellschaft
Die 'BILD-Zeitung', das Zentralorgan der PG (Parallelgesellschaft), schreibt:
„In 'Frag doch mal die Maus' klärt TV-Star Eckart von Hirschhausen heute (ARD, 20.15 Uhr) wieder Aberwitziges aus dem Alltagsleben. Zum Beispiel: wie viele Grashalme auf einem Fußballfeld wachsen.
Eck.v.Hirsch. zu BILD:
Der Motor der Show ist die kindliche Neugier. Kinder hinterfragen Dinge, die Erwachsenen“... usw.
usf.
„BILD:
Und wie erhalten Sie das Kind in sich?
E.v.H.:
Mit dem, was ich lebe und tue, habe ich meinen Kindheitstraum erfüllt.“
So, liebe Kinder, das hat mir Spaß gemacht.
Nun schnell ins Bett und schlaft recht schön,
dann darf auch ich zur Ruhe geh’n.
Ich wünsch euch gute Nacht.
Auf Wiedersehn und schlaft recht schön.

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9/11 alles Lüge; Deutschland, ein Sklave Amerikas; Mannheim, das neue Jerusalem; Türken in Deutschland die Juden von heute etc. – dass dieser Xavier Naidoo se nich' mehr alle hat, gilt inzwischen als wissenschaftlich erwiesen, und weil er wohl jedes Mal den Aus­gang aus seiner selbstverschuldeten Dämlichkeit irgendwie verpasst hat, war bei ihm auch das Resultat der selbstbewussten Gehirnzellenver­schimmelung vorhersehbar, denn darauf laufen traditionell solche Prozesse der Verdoofung immer hinaus: Jetzt ist also die Erde für ihn tatsächlich wieder 'ne Scheibe!
Muss man sich Sorgen machen?
Um ihn eher nicht. Aber spätestens, seit er bei der Aufzeichnung der nicht minder indis­kutablen Schnulzenshow „Sing meinen Song“ den Kitschkollegen alle 5 Minuten mit seiner Die-Erde-ist-eine-Scheibe-Theorie in den Ohren lag und ihnen dann irgendwann mit 'm Lineal vor den Augen die fehlende Erdkrümmung sichtbar machen wollte, ist es wohl nötig geworden, hin und wieder einen acht­samen Blick auf seine unüberschaubare Fangemeinde zu werfen. Denn auch wenn er se nich' mehr alle hat, so hat er doch Einfluss auf ein Heer latenter Vollidioten, die auf die Idee kommen könnten, sich über kurz oder lang zu Tausenden an einem geheimen Strandort zu ver­sam­meln zwecks Zusammenbastelung riesiger Holzflöße, um damit nicht nur kollektiv in die lustige See zu stechen, sondern um zu gucken, wo die Erdscheibe die Kante hat.
Doch wo ich mir das grade mal ausmal, bin ich mir gar nicht mehr so sicher, ob man solche Leute denn nun unbedingt von ihrem Vorha­ben abbringen sollte. Zumindest heißt es doch immer wieder: Reisende soll man nicht aufhalten ...
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