Das Tagebuch

1.7.16
Was macht eigentlich …
Wolfgang Bosbach?
Wenn wieder mal gar nichts, aber auch wirklich überhaupt nix los ist, wenn die Welt quasi elend lang und bräsig vor sich hin­schimmelt und vergammelt und die Menschen vor lauter Langeweile, Frust & selbst­verschuldeter Verblödung anfangen, sich 'nen anständigen Krieg als erlösendes Stahlgewitter für ihre Schrott-Existenz zu wünschen, anstatt einfach für fünf Minuten mal das Maul zu halten und in sich zu gehen, und auch mir nur noch so was hier einfällt, werf ich immer einen Blick in den Terminkalender von Wolfgang Bosbach. Da hat er für heute eingetragen:
„16 Uhr – Teilnahme am Podiumsgespräch bei der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB)- St. Anna Haus, Kirchplatz 4, 88145 Opfenbach“
Worüber die da quatschen wollen, scheint ihn nicht die Bohne zu interessieren. Muss ja auch nicht. Der Mann hat schließlich zu allem 'ne Meinung. Selbst zu Sachen, die es gar nicht gibt. Hauptsache im 'Opfenbacher Volksfreund' steht später „Bosbach in Opfenbach“
Irgendwann vor 19 Uhr muss Bosbach aber aufbrechen, ab durch die Mitte, mit seiner Entourage nach Lindenberg im Allgäu düsen. Und spätestens hier stellt sich die klassische Bosbach-Frage „Wie will er das denn schaffen? In 1 Stunde und Nullkommanix von Posemuckelopfenbach im Bergischenu nach Lindensonstwas im Allgäu? Und egal, wie die Antwort ausfällt, der Terminplaner bleibt beinhart:
„19 Uhr - Rede "Neues aus der Bundesrepublik. Worauf es jetzt ankommt" beim 70-jährigen Jubiläum des CDU-Ortsverbandes im Wahlkreis von Herrn Dr. Gerd Müller MdB - 88161 Lindenberg im Allgäu, weitere Infos folgen“
Und so geht das bei Bosbach seit Jahren tagein und tagaus!
Kein Wunder, dass der Mann krank ist! Oder ist Krankheit eher
die Voraussetzung für ein solch trauriges Dasein? Wollten Sie,
meine Damen und Herren, so leben?
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