Das Tagebuch

27.7.17
Sommerloch- Nachtrag:
betr. Böttinger
Weil's so schön ist und niemand besser formulieren kann als H.L. Gremliza in 'konkret':

Eine zu Maybrits Plauderstunde im ZDF geladene Hedwig Freifrau von Beverfoerde, geborene Freiin von Lüninck, die aus der CDU nach rechts durch die Wand ausgetreten ist und zusammen mit der AfD-Nazisse Beatrix von Storch den homophoben Kampfbund „Demo für alle“ gegründet hat, eröffnete den Schwatz über die „Ehe für alle“:
„Dieser wirklich unglaubliche Zivilisationsbruch, den die Aufgabe der Ehe, des Instituts Ehe, des Eheverständnisses ja auch bedeutet ...“
Das von Dan Diner geprägte Wort Zivilisationsbruch bezeichnete bis zu dieser Stunde ganz allein den Holocaust. Erst die Freifrau war so frei, die „Ehe für alle“ zum Synonym für Auschwitz zu erklären. Das musste die als irgendwie fortschrittlich geltende Bettina Böttinger vom WDR, die in einer lesbischen Partnerschaft lebt, doch entschie­den zurückweisen? Sie tat es, so:
„Ich hab mich grade so etwas gestört – Zivilisationsbruch, das hört sich so an, als würden irgendwelche Hottentotten einfallen und den Staat zum Einsturz bringen. Ich glaube, das ist nicht geplant.“
'Hottentotten' ist ein von südafrikanischen Rassisten um 1900 er­fundenes Schimpfwort für Schwarzafrikaner. Mit denen wollte Böttin­ger sich und ihre Frau natürlich unter keinen Umständen auf eine Stufe gestellt sehen. Woraus man lernt, dass in allen 'Zusammen­hängen' die Arschlöcher in der Mehrheit sind, sogar bei Lesben.
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