Das Tagebuch

5.9.17
Pro Domian, contra malum
Die 'Welt' droht uns:
„Domian will zurück ins Fernsehen“
Und weiter darf man dann erfahren:
„Neun Monate nach dem Ende seiner nächtlichen Talkshow will der Moderator Jürgen Domian mit einer neuen Sendung zurück ins TV. Die Pläne seien noch 'nebulös', doch es gehe um eine Talkshow, bei der ihn Gäste von der Straße besuchen und ihre Geschichte erzäh­len könnten, sagte der 59-Jährige dem „Zeit Magazin Mann“. 'Ich bin so sicher, dass das funktionieren würde', sagte er.“
Und wie das funktionieren würde, zeigt auch schon der erste Leser­brief:
„Sie haben leider keine Ahnung, wie viele Menschen es gibt, die niemanden haben dem sie Ihre Sorgen erzählen können!
Des Weiteren war die Sendung auch bei sehr vielen Leuten beliebt, die Nachts arbeiten müssen. Ich selber habe die Sendung seit dem Herbst 1995 gehört und muss sagen, dass ich viel aus der Sendung gelernt habe.
Des Weiteren haben die dauerhaft hohen Anruferzahlen gezeigt, dass eine solche Sendung durchaus Ihre Daseinsberechtigung hat. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Sendung immer erst um 01.00 Uhr Nachts begann und zu einer Zeit startete, als es noch kein Internet gab. Daher waren auch viele Themen (extreme Sex­arten: Fisten oder der Hackfleischmann) noch lange nicht so bekannt, wie sie es heute sind.
Ich war traurig, als die Sendung vorbei war. Schließlich hat mich diese Sendung gut 21 Jahre meines Lebens kontinuierlich begleitet und heute muss ich sagen, dass mir leider heute irgendwie nachts etwas fehlt. Aber für meine Frau und mich ist es zu einem Ritual geworden, dass wir auf Urlaubsfahrten in der Nacht uns alte 'Domian-Folgen' als Mp3 anhören.“

Manchmal fällt mir einfach nix mehr ein. Oder ... oder wie wär's denn hier­mit?
„die einfachste surrealistische handlung besteht darin, mit revolvern in den fäusten auf die straße zu gehen und blindlings soviel wie möglich in die menge zu schießen. wer nicht wenigstens einmal im leben lust gehabt hat, auf diese weise mit dem derzeit bestehenden elenden prinzip der erniedrigung und verdummung aufzuräumen, der gehört eindeutig selbst in diese menge und hat den wanst ständig in schußhöhe.“
(André Bréton)
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