Das Tagebuch

6.1.18
Wenn's Merkel nicht sagt,
muss halt der Gabriel dran glauben
Es funkt der Deutschlandfunk:
„Gabriel fordert von Europa machtbewusstere Verteidigung seiner Interessen“
Na, so was! So was Ähnliches hab ich doch schon mal … Herrje, wie hieß das damals noch … Mensch, is so verdammt lang her … Dies ewige Vergessen ... Moment! Ich komm gleich drauf … Ah ja, genau, ich hab's:
„Die arische Rasse, das deutsche Volk hat das unabdingbare ...“
Neeneenee, der war's nicht! Nix für ungut, ha ha ha! Der doch nich'! Okay, wer äh, wie wäre es dann mit dem:
„Wie vor 1000 Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, so möge der Name Deutscher in China auf 1000 Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, dass es niemals wieder ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzu­sehen! Und Pardon wird nicht gegeben!“
(Wilhelm II. im Juli 1900)
Nee, der war's auch nich'. Aber vielleicht war's ja der hier:
„Wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne.“
(Bernhard von Bülow, Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, im Dezember 1897)
Ja, genau. Der war's. Nur ... der Gabriel würde das ganz anders for­mulieren. Gabriel würde sagen:
„Ich glaube, wir wollen niemand in den Schatten stellen, aber“ usw.

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Zurück nach Germanien

Der liebreizenden Einladung seiner völkischen Spießgesellen von der CSU-Landesgruppe zwecks Verschönerung ihrer nachweih­nachtlichen Klausursitzung im gottverlassenen oberbayerischen Kloster Seeon ist der ungarische Hühnerzüchter, Fascho und Mi­nisterpräsident Viktor Orban gern gefolgt und hat dort erwartungs­gemäß mit seinen schwer komplexen Ausschei… äh, Absonderun­gen für mächtig gute Volkslaune gesorgt. 'Die Welt' ekelt sich nicht und fasst ungerührt wie folgt zusammen:
„Die Migrationsfrage habe inzwischen grundlegende Bedeutung für ganz Europa bekommen, sagte Orban. Das europäische Volk wolle eindeutig nicht unter 'Terrorgefährdung' leben. Das Volk wolle, dass es Sicherheit gibt und die Grenzen geschützt werden. Er denke da­her, dass das Jahr 2018 'das Jahr der Wiederherstellung des Volks­willens in Europa' werde. Das europäische Volk werde erzwingen, dass auch in Sachen Migration sein Wille erreicht werde.“
Heute schon gekotzt?
Na, dann aber mal alle hoch die Tassen!

Und danach fiel dem CSU-Spitzenpolitiker Manfred Weber unter and'rem dieser Satz noch ein:
„Im Jahr 2018 ist das zentrale europäische Thema die finale Lösung der Flüchtlingsfrage.“

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Noch mal zu Siggi,
zu unserm Außenmini Siggi „Ich glaube“ Gabriel

Heute bekommt der Siggi in seiner Heimathütte zu Goslar Besuch von der am­tierenden Außenpfeife Kleinasiens, von Meister Mevlüt Cavusoglu. (Nebenbei: Ich würd' diese gnadenlose Nullnummer ja höchstens vollvermummt, lang nach Sonnenuntergang und unter Ausschluss der Öffentlichkeit durch die Türe lassen. Wenn über­haupt. Egal.)
Nu' hat Siggi „Ich glaube“ Gabriel dem 'Spiegel' schon mal vorab im Vertrauen mitgeteilt, dass er diesem Cavusoglu folgendes Tausch­geschäft andrehen will: Neue Schießgewehre, Bumsbomber und modernste Utensilien für Völkermord und Türkenterror kriegt Familie Erdogan erst wieder, wenn se den gekidnappten Journalisten Deniz Yücel frei lassen. So simpel wie so primitiv. Und ich glaube, würde Siggi sagen, das ist ganz allein auf meinem Mist gewachsen.
Früher hätte man in solchen Fällen den kriminellen Staatsganoven hautnah, zeitnah + eigenhändig ad personam demonstriert, wie halt so'n Schießgewehr so funktioniert (wenn Sie wissen, was ich meine), und es nicht wie heute ihnen stattdessen auch noch GESCHENKT ! Times they are a-changin'.
Was jetzt allerdings besser wär', meine Damen und Herren … also da hab' ich mich noch nich' … da bin ich jetzt noch nich' so meiner Meinung. Ich glaube … ich denk da lieber nochmal drüber nach ...
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