Das Tagebuch

4.5.18
Heimatpost vom Ganzjahresirren
Lange nix mehr vom Franz Josef, vom Franz Josef Wagner, unserm virilen Ganzjahresirren & Gagschreiber von Europas größter Dreck­zeitung, zitiert. Wird höchste Eisenbahn:

„Lieber Heimat-Minister Seehofer,
wenn etwas Heimat ist, dann ist es Ellwangen. Ein kleines Städtchen an der Jagst, dem Fluss. Viel Wald. Eine Basilika. Ein Schloss. 27000 Einwohner, liebliche Gassen, man spricht schwäbisch. Schön ist es hier. Die Kirchenglocken läuten zum Mittag.
Ja, so war es. Die Heimat, die die Ellwanger hatten, gibt es nicht mehr. Flüchtlinge griffen Ellwanger Polizeibeamte an. Aus Angst vor Aggression der Flüchtlinge händigten die Polizisten die Schlüssel für die Handschellen des Gefesselten aus, der abgeschoben werden sollte.
Wie erträgt eine Stadt, dass die Polizei erst Tage später Ordnung schafft? Was fühlen die Menschen hinter den Fenstern? Die Vor­hänge in den Schlafzimmern werden zugezogen. Ellwangen war einmal Heimat. Alle Menschen grüßten sich beim Bäcker, in den schönen Gassen.
Lieber Horst Seehofer, machen Sie Ellwangen wieder zur Heimat.
Herzlichst
Ihr F.J.Wagner“

Man kann das jetzt so stehen lassen. Man kann auch drüber dis­kutieren. Man kann dies und man kann das. Man kann auch sagen: „Tja, so isser halt.“ Ja, man kann so vieles. Ich kann zum Beispiel sehr gut: Erst mal eine Runde kotzen gehen.
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