Das Tagebuch

15.5.18
Lob un' Hudel
Die mit sogenannter frech-moderner Frauenpower und ebensolcher frech-modernen Kurzhaarfrisur in den Olymp des hiesigen multi­medialen Betriebsnudeltums drängelnde ZDF-Morgenmagazin-Ansagerin Dunja-“Hallihallo, hier komme ich“-Hayali-Halali hat vom netten Onkel und Bundesverdienstkreuzverteiler Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz erhalten – für ihr, wie es heißt, „Engagement gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit,“ also für etwas, das - zumal in dem Beruf - eine Selbstverständlichkeit ist bzw. sein sollte, mit andern Worten: absolut nicht der Rede wert ist. Mit Billy Wilder könnte man auch sagen:
„Auszeichnungen und Preise sind wie Hämorrhoiden. Früher oder später bekommt sie jedes Arschloch.“
Doch im Fall von Frau Dunja Hallihallo ist alles etwas anders: Ihr war das Kreuz nicht peinlich – sie bettelte darum. Und sie wird sich auch hierüber freuen: Darüber, das 'BILD' sie heute zur „Gewinnerin des Tages“ gekürt hat:
„Sie setzt sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit ein und scheut dabei auch keine Scharmützel mit engstirnigen Krawall­machern in den sozialen Medien. BILD meint: Ein Hoch auf Hayali!“
'BILD', das international anerkannte, hochangesehene Kampforgan gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, das immer wieder sehr starke und wegweisende Worte findet („Scharmützel mit engstirnigen Krawallmachern in den sozialen Medien“) für die völlig sinnlose Aus­einandersetzung mit dem hinter Wohnzimmergardinen hetzenden Nazi-Pack …
Es wäre ein Zeichen von Klug- und Weisheit gewesen, sich öffentlich das Lobpreisen durch die BILD-Zeitung zu verbitten, wie auch diese alberne Alibi-Farce mit dem Steinmeier-Kreuz … nun ja, so bleibt am Ende denn dann doch nur das Billy-Wilder-Gesetz:
„Preise sind wie Hämorrhoiden. Früher oder später bekommt sie jedes Arschloch.“
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