Das Tagebuch

2.9.18
Schweine im Bundestag
Wenn männliche Ferkel nicht kastriert werden, fängt bei 2 bis 10 Prozent der Eber deren Fleisch später beim Braten zu stinken an. Die Kastration wird allerdings vom Bauern ohne Narkose vorge­nommen, was das Ferkel, also das kleine Schweinchen nicht so lustig findet, das große Schwein aber aus Kostengründen gerne weiter so praktizieren möchte.
Morgen entscheidet der Agrarausschuss im Bundesrat, ob diese Schweinerei – es dreht sich um 40 Millionen sensible Schweineeier im Jahr – ein Ende haben soll. Irgendwann.
Der deutsche Bauernverband ist mit dabei und kämpft engagiert in alter Tradition und seiner sprichwörtlichen Liebe zum Tier darum, dass auch morgen noch der olle Bauernskeptiker Karl Marx mit seiner These Recht behält, als er mal von der „Barbarei des Land­lebens“ parlierte. Solang sich in der – wie man so lapidar dahin sagt - „causa“ nichts ändert, heißt es also:
„Ferkel aller Länder, vereinigt euch! Ihr habt alles zu verlieren – nicht nur eure Hoden!“
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