Das Tagebuch

16.12.18
Ein Scherz der etwas anderen Art ist noch nachzutragen
Am Ende der Weltwitzekonferenz in Kattowitz schickte die Theater­dramaturgie gestern noch eine Minderjährige mit volkstümelnden Zöpfen zum kollektiven Missbrauch auf die Bühne, wo die dann brav ein von 'nem missionarischen Kitsch'n'Moralinproduzenten verbroch­enes Bekennerschreiben vortrug. Die gleichgeschaltete Welt­presse gab das entsprechende Echo und po­saunte dazu im Chor, wie zu erwarten war:
„15-jähriges Mädchen ermahnt in einer Rede die Politiker“
bzw.
„15-Jährige liest den Politikern die Leviten“
usw.
Dann aber geschah etwas, was ich vorher im Leben nicht und nie­mals und nie und nimmer geglaubt hätte: Sämtliche Staats- und Regierungschefs, alle Oberhäupter aller Länder dieses Planeten ant­worteten umgehend mit Briefen, E-mails, Trommeln und Telefonaten, dass sie jetzt erst – durch diese aufrüttelnde Brandrede des süßen, kleinen Mädels mit den Zöpfen – die Dringlichkeit des Problems er­kannt hätten und sofort entsprechend handeln wollten. Alle, ja, alle, mit Ausnahme von Nordkorea, dem Phantasia- und dem Lala­land.
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