Das Tagebuch

16.2.19
Beim Lesen einer Zeitung
Beim Lesen einer Zeitung von heute, einer herkömmlichen, ganz normalen Zeitung von heute wie dem 'Kölner Stadtanzeiger' zum Beispiel überkommt mich in letzter Zeit immer häufiger das Gefühl, einfach nicht mehr folgen zu können. Nach wenigen Sätzen ist bei mir manchmal bereits der Ofen aus und Ende Gelände, und kom­plette Artikel verwan­deln sich in ein rauschendes Meer aus Frage­zeichen:
Wovon reden die denn da? Wen meinen die damit? Und was?
Wo gibt’s die denn? Seit wann? Wie lang? Wer is denn das?
Wieso, weshalb, warum und wie denn, wo denn, bitte, was!?
Ja, und vor allem: Wer soll da was!?
Und ohne Antwort sucht man dann den Haken bereitwillig bei sich selber:
Was ist da oben so gestört? Haste den Schuss denn nich gehört? War ich krank, mal eben weg, im Urlaub oder jenseits von?
Oder bin ich schon so hinterm Mond, verblödet und verkalkt,
dass ich stinknor­malen Käseschmier
nicht mal mehr in Ansätzen kapier?
Nehmen wir allein die heutige dreiteilige Überschrift zum Artikel über die Grünen und die Wirtschaft von Seite 6 :
„Die Grünen setzen auf die Wirtschaft
Ökopartei will sich neu positionieren -
Vertreter des linken Flügels fürchten um soziale Kompetenz“
'Vertreter des linken Flügels' - da ging die Fragerei schon wieder los:
Ja, wovon reden die denn da? Wen meinen die damit? Und was?
Wo gibt’s die denn? Seit wann? Wie lang? Wer is denn das?
Wieso, weshalb, warum und wie denn, wo denn, bitte, was!?
Ja, und vor allem: Wer soll da was!?
Und ohne Antwort sucht man dann den Haken ratzfatz bei sich selber:
Was ist da oben so gestört? Haste den Schuss denn nich gehört? War ich krank, mal eben weg, im Urlaub oder jenseits von?
Oder bin ich schon so hinterm Mond, verblödet und verkalkt,
dass ich stinknormalen Käseschmier
nicht mal mehr in Ansätzen kapier?
Egal.
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