Das Tagebuch

18.2.19
Kirche und Selbstkritik
Das Erzbistum Paderborn ist dieser Tage ungewohnt heftig vorge­prescht in Sachen radikaler Selbstkritik und à la longue grundsätz­licher Ab­schaffung der praktischen wie traditionsreichen Autoabso­lution und warnt jetzt – laut dpa + kna - „eindringlich vor Ansteckung durch Weihwasser.“ Das Weihwasser sei besser „in kurzen Abstän­den zu wechseln und die Becken gründlich zu reinigen.“ So empfiehlt das Erzbistum Paderborn auch „die Verwendung von destilliertem Wasser, das dazu beiträgt, die Keimzahl niedrig zu halten.“
In seiner neuen Offenheit schreckt das Gottesgnadentum Paderborn ebenso nicht vor einschneidenden Ände- und Lockerungen zurück:
„In Zeiten erhöhter Infektionsgefahr kann in Gottesdiensten auch das Händereichen beim Friedensgruß unterlassen werden. Es liegt im Ermessen des Zelebranten, darauf zu verzichten oder es durch eine andere Geste wie die Verbeugung zu ersetzen.“
Also, ich find's gut. Richtig gut. Zumal man es gerade von Paderborn nicht unbedingt erwartet hätte. Am besten wäre es natürlich - aber das würde wohl etwas zu viel verlangt sein für den Anfang -, sowieso den maximalen Riesenabstand zu diesen metaphysischen Brüdern einzuhalten. Denn die Gefahr ist ja doch nach wie vor äußerst hoch, sich in deren Einrichtungen bezüglich der Rest­laufzeit auf Erden hier irreversibel den Arschkrebs zu holen.
zum Tagebuch