Das Tagebuch

20.11.19
Heute mal 'n etwas andrer Schnack
Um am Thema Euthanasie oder wie es auf deutsch heißt „Schöner Sterben“, etwas Witziges zu finden, muss man normalerweise schon ziemlich lange suchen. Nur die Kölner Kirchenzeit...äh, pardon, der Kölner Stadtanzeiger muss es nicht.
Weil vor dem Kölner Verwaltungsgericht zur Zeit das gleichsam un­lösbare Ewigkeitsproblem 'Sterbehilfe ja oder nein' verhandelt wird, hat der verantwortungsvolle Redakteur für seinen verantwortungs­vollen Artikel u.a. 'nen ebenso verantwortungs­vollen Experten zur schnelleren Klärung des Sachverhalts um eine Exper­tise gebeten (Betonung liegt hier wie immer auf „gebeten“.) Und so machte der ge­borene Christ und staatl. anerkannte Christ­demokrat, der Herr Minister für Arbeit, Gesund­heit & Soziales in NRW, Karl-Josef Lau­mann aus seinem Herzen keine Mördergrube und sang wie aus der Räuberpistole geschossen die alte, weise christliche Weise:
„Als Christ kann ich der Tötung menschlichen Lebens niemals meine Zustimmung geben.“
Ja nü, so what? Und wo hat sich jetzt der Witz versteckt? Weg- und abgesoffen auf christlicher Seefahrt mit der Arche Noah, verdurstet und verreckt beim Arbeiten im Weinberg des gnädigen Herrn oder schon wieder verhökert für die welt­berühmten 30 Silberlinge?
Nee, nix von alledem. Alles Lüge.
Sondern darin, dass heute immer noch ausgerechnet, ausgerechnet bekennende Vertreter des ältesten, erfolgreichsten und mitglieder­stärksten Mord- und Totschlag-Vereins of the history of humanity von sich, ohne vor Scham im Boden zu versinken und sich auf der Stelle in den verdienten Staub zu verkrümmeln, allen Ernstes behaupten, nicht über menschliches Leben bestimmen zu können. Und da isser nun, wenn Se so wollen: der allergrößte Witz der Weltgeschichte.
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