Das Tagebuch

26.1.20
Gespräch mit dem künftigen Erzengel der Deutschen Bank
Aus dem Interview mit Siggi Pop in derselben 'BamS'-Nummer:
„Herr Gabriel, warum wollen Sie Aufsichtsrat bei der Deutschen Bank werden?“
„Na, zunächst einmal, weil mich die Deutsche Bank gefragt hat. Und dann, weil es eine spannende Aufgabe ist. Die Deutsche Bank ist für die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land enorm wichtig. Dazu kommt der große Umbruch weg vom hochriskanten Handelsgeschäft wieder hin zum soliden, fast schon langweiligen Bankgeschäft. Die Deutsche Bank will wieder Ausdruck von Solidität werden und dabei gleichzeitig ihre globale Aufstellung behalten. Diese Strategie ist si­cher erfolgversprechender, als ganz oben in der Welt bei den Invest­mentbanken mitspielen zu wollen und so enorme Risiken für die Angestellten, Kunden und unsere Volkswirtschaft zu produzieren.“
Usw.usf.
Dem Siggi nun zu attestieren, er sei ja dümmer noch als Brot und hätte noch nie was von der SPD-immanenten Funktion als Weih­nachts- bzw. Sandmännchen für die Tante Bank gehört, hieße, den mit allen Weihwassern gewaschenen Erzengel schwer zu unter­schätzen. Mit andern Worten: Der Siggi weiß um den Beschiss.
Mit andern Worten: Er will den Beschiss.
Mit andern Worten: Siggi, der Sozialdemokrat.

P.s.:
Auf dass das Wort in Erfüllung gehen sollte, welches Papst Paul IV. am Beginn der neuen Zeit seiner Kirche mit auf den Weg gab und das dort geschrieben stand:
„Mundus vult decipi; ergo decipiatur.“
Auf gut deutsch:
„Die Welt will beschissen werden; also bescheißen wir sie.“
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