Das Tagebuch

12.2.20
Es wird Zeit, das Weite zu suchen
Aus aktuellem Anlaß dreht sich heute alles um die ewige Wiederkehr des Immergleichen. Here we go:
Auf ein Grundgesetz der Politik kann man sich hierzulande zumin­dest immer verlassen: Obwohl von Menschen erdacht und gemacht, funktioniert Politik doch zumeist nach den rein biologischen Regeln der Osmose. Entsteht irgendwo ein Loch, eine Leerstelle, ob durch Gewalt, eigenen Willen oder angeborene Blödheit, füllt sich das, so schnell es geht, gleichsam „automatisch“ mit derselben Essenz wie­der auf. Ist ein Idiot weg vom Fenster, steht auch schon der nächste vor der Tür. So gesehen schwingt, nebenbei bemerkt, auch in den beliebten scheinradikalen Demo-Parolen wie „Weg mit ...!“, „Raus aus ...!“ oder „Kein Platz für …!“ resp. „Kein Kölsch für …!“ schon die Tole­ranz der herrschenden Verhältnisse mit, die dementsprechend unweigerlich in der Aufforderung mündet „Der Nächste, bitte!“
Und so ging 's mir in den letzten Tagen durch die Birne, als es ohne Ende Rück­tritte und Rausschmisse im Sekundentakt hagelte: der sog. Ostbe­auftragte Christian Hirte: weg! Der FDP-Glatzen-Knaller aus Thüringen … Name schon wieder vergessen: weg! Kramp-äh-Karrenbauer: weg! Käpt'n Iglu Kardinal Marx: weg! Klinsmann: weg! Und wie flott das funktioniert! Für den gefeuerten Ostexperten Hirte hammer zacki-zacki auch schon Ersatz: Marco Wanderwitz! (Wanderwitz! Kenn ich zwar nich; verspricht aber lustig zu werden.)
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