Das Tagebuch

25.3.20
Vielleicht ist es etwas verfrüht ...
Aber ich verrate ja nichts. Das Ende ist ja bekannt. Und wer es vergessen haben sollte, wer es womöglich sogar vergessen wollte, selbst denen, die es aus welchen Gründen auch immer tatsächlich nicht wussten, mach ich ja nicht die Spannung kaputt:

„Während Rieux den Freudenschreien lauschte, die aus der Stadt aufstiegen, erinnerte er sich nämlich daran, dass diese Freude immer bedroht war. Denn er wusste, was dieser Menge im Freuden­taumel unbekannt war, und was man in Büchern lesen kann, dass nämlich der Pestbazillus nie stirbt und nie verschwindet, dass er jahrzehntelang in den Möbeln und in der Wäsche schlummern kann, dass er in Zimmern, Kellern, Koffern, Taschentüchern und Papieren geduldig wartet und dass vielleicht der Tag kommen würde, an dem die Pest zum Unglück und zur Belehrung der Menschen ihre Ratten wecken und zum Sterben in eine glückliche Stadt schicken würde.“
So gehen jedenfalls die letzten Sätze aus dem Roman von Albert Camus „Die Pest“.
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