Das Tagebuch

9.9.20
Heul doch!
Morgen ist der 1. bundesweite sog. „Warntag“. Morgen heulen sie alle zusammen, auf Kommando, bundesweit, die Kriegs- und Kata­strophen-Sirenen, zur Probe, als Übung, für den Ernstfall.
Und 11 Uhr geht‘s los, 1 Minute lang Dauerheulton, dann 5 Minuten Pause, dann 1 Minute auf- und abschwellender Heuler, danach wie­der 5 Minuten Päuschen und zum Abschluss noch mal volle Minute Dauerheulen.
Und ab morgen wird das Konzert dann jeden 2. Donnerstag im September Punkt 11, komme was da wolle, gnadenlos wiederholt.
Is ja auch okay. Denn auf so Schrecksekunden ("Was is denn jetzt los?!") kann man ja auch gerne verzichten. In diesen unsicheren Zeiten.
Ich weiss nur nicht, ob das so ne gute Idee ist, den festgelegten Probentermin dermaßen an die große Glocke zu hängen. Was ist denn, wenn sich der eine oder andere feindliche Terrorvogel, clever wie so n Terrorvogel eben ist, genau auch diesen Tag und diese Uhrzeit für seine Terror-Nummer …
Na ja, immerhin haben dann wahrscheinlich wenigstens alle die Sirenen funktioniert.

Apropos Katastrophe -
‚Spiegel online‘ tickert grade:
„Über Jahre hinweg hat die EU das unvorstellbare Elend von Moria auf der Insel Lesbos, dem größten europäischen Flücht­lingscamp hingenommen. Nun liegt das Lager nach einem Großbrand in Trümmern - und mit ihm Europas Asylpolitik.“
Ein dreifaches Hoch auf die christlich-abendländischen Werte!
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