Das Tagebuch

2.2.21
Entschuldigung à la WDR
Nachdem das Ende der Zigeunersauce von der „letzten Instanz“, vertreten durch unsere forschen Rassekundler von der Comedy-Front, ausgiebigst im Brustton der an den Haaren herbeigezogenen Betroffenheit und im Namen der deutschen Leitkultur betrauert worden war, war im Gegenzug dazu bei einem Teil der erstaunten Fernsehzeugen mit dieser öffentlich-rechtlichen Verteidigung selbstgewählter Verblödung inkl. rassistischer Grundierung zwar nicht das Ende der beliebten Sauce, aber endgültig das Ende der Fahnenstange erreicht. Und so hagelte es stundenlang Protest-Mails in nie dagewesenem Ausmaße.
Und also schüttete man sich im Sender und in aller Öffentlichkeit ganz ehrliche Asche aufs Haupt, verstand zwar weiterhin bei dem Thema nur Bahnhof, gelobte aber die Besserung der Anstalt und versprach für die Zukunft mehr Gedankengänge.
Karin Kuhn, ihres Zeichens WDR-Unterhaltungchefin und letztins­tanzlich verantwortlich für den hauseigenen Mist, erklärte dem­entsprechend:
„Diese Folge von ‚Die letzte Instanz‘ ist misslungen. Das hätten wir anders und besser machen können.“
Wie, ‚besser‘? Noch besser?
Na, det kann ja lustig werden!
Prosit! Zapp und weg.
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