Das Tagebuch

17.3.21
Morgen ist der Tag der letzten Offenbarung
Jaaa, liebe Brüder und, äh, Schwestern!
Morgen, Kinder, wird‘s was geben! Morgen könnt ihr was erleben!
Da kommt die alte Kardinal-Eminenz Maria der Woelkige über euch, und siehe da, euer fleißiger Arbeiter im Weinberg des Herrn, er wird bekennen seine tiefe, tiefe Schuld, mit der er so lange Zeit mühselig beladen ward, und er wird von euch inniglich Gnade erfle­hen und bitten um Vergebung, Verzeihung und pardon Entschuldi­gung für vielerlei Vertuschung und Verfehlungen.
Danach, ja, danach wird er stante pede zurücktreten, alle seine gesegneten Mützen an den Nagel hängen und auf Nimmerwieder­sehen die große, flotte Flatter machen!
„Wie? Und das glauben Sie?“ höre ich grade den einen oder anderen munkeln. „Wie kommen se denn da drauf? Wie kann man denn so was glauben?“
Nun, ich halte mich dabei - wie alle andern auch - einfach an den hei­ligen Augustinus. Dieser zu tiefst gläubige heilige August war ein zu tiefstgläubiger Mann und erklärte seinen Glauben mit der wahr­lich bestechenden theologischen Logik:
„Credo quia absurdum.“ - Ich glaube, weil es absurd ist.
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