Das Tagebuch

4.4.21
Was sind das eigentlich für Leute?
Und da waren se wieder. Diesmal in Stuttgart. Über 10.000 Piepel. Sog. Querdenker aller Schattierungen, Menschen, die mit einem rätselhaften Selbstbewusstsein ihre hohle Nuss durch die Gegend tragen, teilweise ganze Familien mit Kind und Kegel, freiwillig Gleichgeschaltete ohne Mund- und Nasenlappen und ohne den ge­botenen Abstand, viele unter ihnen, die bis vorgestern noch zu­frieden im Einklang mit sich selbst auf ganz andern Partys tanz­ten, heut jedoch als frischkonvertierte Totlaberer jedes Gespräch in eine kommunikative Folterhölle verwandeln, abstruse Wesen aus ande­ren Welten, Alpträume fremder Galaxien, unerreichbare Voll­blut­spinner, alternative Einzelheinze vom Stamme der Absurden.
Von weitem, aus der Entfernung betrachtet, denkt man erstmal: Och, guck ma, alles friedliche, durch die City flanierende harmlose Volksfestbesucher, die sich zusammen warum auch immer kollektiv in die Innenstadt verlaufen haben! Sobald man sich aber dem Trei­ben bis auf ein paar Schritte nähert und ihnen neugierig zuhört, wenn se den Mund auf­machen, wird man schnell eines Besseren belehrt:
Es ist Pack! Schlicht & ergreifend: Pack. Pack ist es, Pack bleibt es. Nichts anderes als ungefragt dahergelau­fenes, stinknormales Pack.
Und so sieht's auch aus.
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