Die neueste Nummer vom regierenden Hochkultur-Propheten der Türkei läuft unter der Bezeichnung „Sofagate“.
Beim EU-Türkei-Treffen in Erdogans privatem Protzbordell bekam EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen nur einen Sofa-Platz am Katzentisch - anders als Ratspräsident Charles Michel, der, dem Sultan gleich, neben diesem in einem opulenten Sultan-Sessel Platz nehmen durfte. Im Palast knallten später dann vor Schadenfreude ob der gelungenen Armseligkeit die Korken, während man sich in Brüssel die Köpfe heiß diskutierte, wie auf diese „neuerliche Unverschämtheit“ denn zu reagieren sei.
Von „Selber schuld“ und „War wohl nur 'n Missverständnis“ über „Einfach gar nicht ignorieren“ bis zur öffentlichen Titulierung des Obermuftis als „Diktator“ war praktisch alles dabei. Viele, viele Worte, doch letztendlich für nichts und wieder nichts. Kein alle befriedigendes noch überzeugendes Ergebnis am Ende. Natürlich, selbstverständlich, eine mutige Formulierung, zumal interpretationsfähig, doch diplomatisch undenkbar, wie „Diktator“, das war nicht mehrheitsfähig. Wie auch immer.
Anstatt es mit einer simplen, eindeutigen und zugleich realen und weltweit nachvollzieh- und unwiderlegbaren Zuschreibung zu versuchen, und gut is, mit einem soliden Klartext eben, beispielsweise mit dem einfachen Satz:
„Er ist zwar ein Ziegenficker; aber er ist unser Ziegenficker. So, und jetzt nächstes Thema.“
Warum denn nicht mal so?
Ja, warum denn nicht mal so.