Das Tagebuch

10.7.21
Halbzeit, abseits
Ich tippe mal, was Corona betrifft, ist so ungefähr Halbzeit. Es war bisher wahrlich nicht einfach, harte Zeiten, wie man so sagt. Und es ist längst noch nicht ausgemacht, ob es in Kürze nicht doch so kommt, wie es schon bei Danny Dziuk und in der Bibel heißt, dass die Lebenden die Toten noch beneiden werden.
Anyway. Es wurd viel gestorben, geworben und gestritten, gelehrt, gelernt und gelitten, erfunden, erstunken und erlogen, gehuldigt, geheilt und entschuldigt, verlesen, genesen und, als wär nix ge­wesen, Reibach ohne Ende gemacht und die andere Hälfte der Welt gelassen, wie gehabt, dem Teufel überlassen.
Und blickt man allein auf Deutschland, so ist es unterm Strich (Alu­hüte & Querdenker­spinner mal nicht mitgerechnet) nicht unbedingt - wie sonst so usus - unangenehm aus der Reihe getanzt. Kein Ober­streber, kein Klassenprimus, aber durch­aus wissbegierig und noch halbwegs erträglich. Alles und jedes und noch vieles mehr wurde rauf & runter-, an- & aus- und durch- & durchdiskutiert oder bei Bedarf rund­dekliniert und dann wegdefiniert, Massen an Viren näher kennengelernt wie auch ihre diversen Tan­ten, Onkels und Mutanten. Prak­tisch sämtliche Pro­bleme wurden - zu­mindest theoretisch in Ansätzen - gelöst und alle Fragen, die sich stellten, beantwortet, alle, alle bis auf eine:
Was machen wir in Deutschland, wenn der Corona-Spuk vorbei ist, bloß mit 82 Millionen arbeitslosen Ärzten und Pan­demienforschern?
Ehrlich: Ich weiß es nicht. Ich würde jedenfalls angenehmer leben mit 82 Millionen Schiedsrichtern.
zum Tagebuch