In einer sog. „offenen, freiheitlichen Gesellschaft“ wie der unsrigen sollte man die Leute nicht nach ihrem Äußeren beurteilen. So was nennt man Zivilisation und gehört sich nicht. Es ist egal – zumindest sollte einem egal sein - wie einer guckt, welche Frisur und welchen Kopfputz er für sich angemessen hält, durch welches Schuhwerk und welche Klamotten und welche typischen Insignien seiner Sozialisation, Herkunft und Abstammung er für alle anderen augenblicklich als ein ebensolcher zu identifizieren ist – das alles sollte einem in einem freien Land also völlig wurst, einerlei und schnuppi sein.
Wenn aber … wenn aber einer mit seinem Privat-SUVi und 130 Sachen durch die geschlossene Ortschaft eines Haufendorfes in MeckVorpommern donnert, beim folgenden Gerichtstermin als Wiederholungstäter erst gar nicht erscheint, sondern seine facherfahrenen Anwälte zunächst mal den Bußgeldbescheid gerichtlich überprüfen lässt, wenn einer in der nämlichen Zeit wegen illegaler Hintenrumfinanzierung irgendwelcher Lobbyisten-Nummern seine Bewerbung für den CDU-Landesvorsitz von MeckPomm, den er laut allen Umfragen schon so gut wie sicher in der Tasche hatte, sausen lassen muss - und wenn ich Ihnen nun das offizielle Parteifoto von dem 29-jährigen Landtagsabgeordneten Philipp Amthor zeigte, würden Sie aber auch sofort sagen, trotz aller Zivilisation:
„Ja, nee, komm, is klar.“