Das Tagebuch

25.12.21
Eine deutsch-polnische Weihnachtsgeschichte
Wenn kleine Männer – oder formulieren wir etwas genauer – wenn sehr kleine Männer in hohe Positionen gelangen, kann es – das lehrt die Lebenserfahrung – unter Umständen recht unangenehm werden. Und wenn so einer dann Jaoslaw Kaczynski heißt und als polnischer Vizeregierungschef und international anerkannter Antisemit in ganz Europa sein Unwesen treibt, dann gehen hier in den Hauptquartie­ren der EU sehr schnell die Lampen an.
Die deutsche Presseagentur meldet heute kurz vor Weihnachten, Herr Jaroslaw Kaczynski hätte Deutschland vorgeworfen, die EU in ein "Viertes Deutsches Reich" umwandeln zu wollen. Es gebe Länder, die „nicht begeistert von der Aussicht sind, ein Viertes Deutsches Reich auf der Grund­lage der EU aufzubauen.“ So wortwörtlich der Herr Kaczynski in seiner Funktion als Chef der rechtsnationalisti­schen Regierungspar­tei PiS in einem Interview mit der rechtsextre­men polnischen Ta­geszeitung "GPC".
Das alles ist natürlich nicht die feine europäische Art von heute. Doch sollten wir Deutschen, wenn es sich eben machen lässt, nicht vergessen, dass unsere Vorfahren - vor gar nicht mal so langer Zeit - vor allem in Polen sämtliche Pläne des damaligen Reichskanzlers restlos umgesetzt hatten. Oder anders ausgedrückt mit den Worten des damaligen deutschen Reichsgou­verneurs und 'Königs von Polen', Hans Frank:
„Wir müssen die Juden vernichten, wo immer wir sie treffen. Und was mit den Polen, Ukrainern und was sonst noch hier herumläuft, gemacht wird, ist mir gleichgültig. Meinetwegen kann Hackfleisch aus ihnen gemacht werden.“
Und so wurd‘s dann auch praktiziert. Mit dem Ergebnis: ca. 5,5 Millionen ermordete Polen, davon 2,5 Millionen Katholiken und 3 Millionen Juden.
Und heute? Zurück zu Weihnachten mit Kaczynski:
Für uns Nachgeborene bleibt es natürlich recht schwierig, eine so finstere Figur wie diesen Kaczynski überhaupt zu verstehen. Aber umgekehrt mit Sicherheit völlig unmöglich.
Ich wollt‘ jedenfalls kein deutscher Außenminister sein.
Es heißt: Noch ist Polen nicht verloren.
zum Tagebuch