Das Tagebuch

10.3.22
Widersprüche und wieder nur Sprüche
„Bitte machen Sie sich als Parteimitglied keine Sorgen um Ihre berufliche Situation. Staatsdiener müssen weder die Entlassung noch gekürzte Pensionsansprüche befürchten.“ Schreibt Alice Weidel an die lieben Parteimitglieder, nachdem das Verwaltungs­gericht Köln die Einstufung der Arschlöcher für Deutschland durch den Verfassungsschutz als rechtsextremen Verdachtsfall bestätigt hatte.
Und kein Berufsverbot, keine beruflichen Nachteile? Na, da wär ich mir aber nicht so sicher, gute Frau Arschloch. Man fragt sich höchs­tens, ob z.B. wirklich nun ausgerechnet der Verfassungsschutz die richtigen Leute hat, die … aber wie gesagt: Et is wurscht, sch­nuppe, piepegal, und egal is 88.
Nein, interessant ist vielmehr folgendes: Eine normale Nazi-Horde ist normalerweise stolz auf die offizielle Einschätzung als normale Nazi-Horde. Denn das ist quasi der „Ehren-Bambi“ für das Pack und seine Drecksarbeit. Nur deucht es mir, dass dieser Stolz irgendwie nicht so recht passen will zu dem Protestgeschrei, das die Dame Weigel nun im Reichstag gegen diese Sicht der Dinge anstimmt. Tja, das mag den meisten zwar seltsam scheinen, is aber so.
Und dafür gibt‘s auch ein passendes Wort: genuine, grundsätzliche Verlogenheit vom Urschrei bis ans Ende der Welt.
So einfach ist das manchmal.
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