Das Tagebuch

11.3.22
Wochenend und Sonnenschein ...
Der Satz „Pardon, aber ich kann es ganz einfach nicht mehr hören“ ist wahrscheinlich der zur Zeit am häufigsten gehörte. Und zwar querbeet durch die Bevölkerung und zu den Themen Ukraine/Russ­land, Corona, Klimawandel, Gendergedöns, CDU/CSU, AfD und FDP. Gut, wegen mir auch noch SPD, Grüne und Linke.
Das gibt uns Gelegenheit, hier doch mal grundsätzlich zu werden, um einigermaßen durch den irdischen Wahnsinn durchzublicken. Fangen wir an mit der Religion. Und zur lustigen Einstimmung hab ich da ein schmales, hübsches, wundersames Büchlein zu preisen, welches mir vor kurzem irgendwie wieder in die Hände fiel:
„Wer zur Hölle will schon in den Himmel?“ von Edgar Dahl.
Nach dem erhellenden 21 Seiten umfassenden, autobiographischen Vorwort versammelt der Autor Dr. phil. Edgar Dahl, Wissenschaftli­cher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster, auf seinem 112 Seiten langen Parforceritt durch die ver­gangenen, armseligen Jahrhunderte herrlich antireligiöse Aphoris­men kluger bis sehr kluger Denker und Denkerinnen, und schließt sein Brevier mit einem 10 seitigen Nachwort, auf dass von den Religionen – theoretisch - nichts mehr übrigbleibt. Nicht zuletzt auch zur Erheiterung inexistenter Götter nun als ‚amuse gueule‘ zwei, drei wahllos herausgegriffene Beispiele:
„Ich bin nur jüdisch in dem Sinne, dass ich in eine jüdische Familie hineingeboren wurde. Ich habe nicht das geringste Interesse an den Religionen. Für mich sind sie alle gleichermaßen unsinnig. Wenn Sie wollen, können Sie mich als Agnostiker bezeichnen – doch mit ei­nem Fuß im Atheismus.“ (Woody Allen)
„Von Leuten, die an Mohammeds Lehre nicht glauben, zu verlangen, dass sie keine Karikaturen von ihm zeichnen, ist keine Forderung nach Achtung, sondern eine Forderung nach Unterwerfung.“ (Ayaan Hirsi Ali).
„Jeder denkt, Gott sei auf seiner Seite. Die Reichen und Mächtigen wissen, dass er es tatsächlich ist.“ (Jean Anouilh)
Noch einen gefällig?
„Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht ein­mal existieren muss.“ (Charles Baudelaire)
Und zum Schluss noch Napoleon:
„Ich bin umgeben von Priestern, die mir wieder und wieder ver­sichern, dass ihr Reich nicht von dieser Welt sei, aber beständig ihre Hand nach allem ausstrecken, was sie greifen können.“
Und
„Religion ist, was die Armen davon abhält, die Reichen zu töten.“
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