Das Tagebuch

12.5.22
Endrunde in NRW
Seit einiger Zeit schon zeichnete sich für die NRW-Landtagswahl bei CDU und SPD das berühmte Kopf-an-Kopfrennen ab. Es verspricht also wieder sehr spannend zu werden. Nur soll es wohl - und das ist das wirklich erstaunliche - diesmal noch spannender werden. Denn …
… denn die beiden Spitzenkräfte von CDU und SPD, die Herren Hendrik Wüst (CDU) und Thomas Kutschaty (äh, SPD) haben dem ‚Kölner Missbrauch-Anzeiger, pardon, dem Kölner Stadtanzeiger' verraten, welche Popmusik sie am liebsten hören:
Nun, dem ecken- und- kantenlosen Kutschaty, bei dem man sich sowieso nur eine ebenso durch und durch ecken- und kantenlose Kaufhausdudelmucke vorstellen kann, fiel die identitätsstiftende Wahl nicht sehr schwer und so entschied er sich für die tote Pop­truppe „Queen“, die sich, weil sie eben tot ist, nicht nur nicht mehr da­gegen wehren kann, mit der man in Sachen Ecken- und Kantenlosig­keit aber auch garantiert nichts falsch machen kann.
Beim Herrn Hendrik Wüst liegt der Fall allerdings etwas schräger. Der erklärte schlicht und schlecht die „Toten Hosen“ zu seinen Lieblingen. Das mag den einen oder anderen verwundert haben, zumal diese Role-models der nationalen Ecken- und Kantenlosigkeit eher für die tote Oppositionssimulation nach Juso-Art bekannt sein dürften. Andererseits gehört zum parlamentarischen Rüstzeug eines christlichen Heerführers ja auch die völlige Ahnungs- und Emphatie­losigkeit auf musischer Ebene. Aber locker zuzugeben, in dem Bereich die größten Lücken zu haben, wird einem Prototypen der modernen Ecken- und Kantenlosigkeit wie Herrn Wüst allein schon zu Ruhm und Ehre gereichen. Es ist halt wie mit der katholischen Kirche: Der Teufel scheißt immer auf die größten Haufen.
Na, man wird sehen.
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