Das Tagebuch

7.9.22
Moment mal ...
… Herr äh Oleg Nikolenko, Sie Lautsprecher des ukrainischen Außen­ministeriums,
dass Sie persönlich für prorussische Sympathie­bekundungen nichts übrig haben, ist Ihr gutes Recht. Sie dürfen laut hiesigem, aktuel­lem Demonstra­tionsrecht sogar behaupten, 1 mal 1 sind 3, wenn damit keine Volksverhetzung einhergeht, und Gott stünde immer auf Ihrer Seite. Konsequent Scheiße zu erzählen wird nämlich auch hier vom Grundrecht auf Meinungsfreiheit gedeckt. Sie können also qua­tschen, was Sie wollen. Keiner verbietet Ihnen den Mund.
Was mich nur stutzig macht, ist der Umstand, dass Sie glauben, aus Ihrer außenministeriellen Position heraus sich erlauben zu können, von Ihrem Kiew aus die deutsche Demo-Recht-Praxis kurzerhand auszuhebeln und ad absurdum zu führen:
„Die Teilnehmer der Kölner Demonstration versuchten, den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu rechtfertigen und“ - jetzt kommt‘s - „die Ehre und Aufrichtigkeit der Ukrainer zu untergraben.“
Und als ob dieser apolitische Stuss nicht reichte, fügten Sie Ihrem vordemokratischen Bedürfnis nach einem Demo-Verbot noch fol­genden, ganz persönlichen Hirnschrott hinzu:
„Ich weiß, dass die Demonstrierenden von Köln keine Mehrheit vertraten. Es besteht kein Zweifel daran, dass die absolute Mehr­heit der Deutschen sich mit den Ukrainern solidarisiert.“
So dieser zweifellose außenministerielle Lautsprecher dieser Ukraine. Und er ist wahrlich nicht der einzige, der da derartig rumkaspert.
Von mir, werter Oleg, - und lassen se sich das von mir ruhig ganz paternalistisch sagen - würden se nicht mal ne abgeschossene Platzpatrone bekommen. Nicht mal umsonst.
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