Das Tagebuch

29.9.22
Wie geht‘s uns denn so?
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung (Mein Gott, was für ein Wort und was für ein Job!?) hatte heute ausnahmsweise wieder was zu sagen. Und er sprach:
„Nur noch 39 Prozent der Ostler und 59 Prozent der Wessis sind mit der Demokratie zufrieden. Und nur noch 43 Prozent der Ossis und 58 Prozent der Westler meinen, dass man in Deutschland seine Meinung immer frei äußern könne, "ohne Ärger zu bekommen".
Und 44 Prozent aller Befragten erklären, dass ihnen die Politik zu kom­pliziert ist.“
Tja, Fazit also: Es läuft, so der aktuelle Stand, alles mehr oder weniger den Bach runter, die Stimmung, das Klima, die Politik,
und der Bach ja sowieso. Das war früher wohl nicht so, als es noch Maikäfer gab. Jetzt fragen alle: Wie kann das? Wie kam das? Wie kommt das? Nun, das kommt davon, wenn man die falschen Fragen stellt. Richtig hieße die Frage nämlich:
„Welches bisher praktizierte System hätten‘S denn gern?“ Mit der multiplen Zusatzfinfo: „Heute haben wir da im Angebot folgende zwei echte deutsche Alternativen ...
Na, Scherz beiseite! Schätze, dass die Realität in Wirklichkeit (Man denke nur an Helmut Kohl: „Die Realität ist eben anders als die Wirklichkeit“) noch mal anders aussieht und es noch finsterer ist, als sich so ‘n Ostbeauftragter überhaupt zusammenforschen kann. Denn was soll man von einem Umfrage-Ergebnis halten, wenn allein 57 Prozent der Ossis glauben, wegen ihrer Antwort Ärger zu krie­gen? Andererseits: Warum geben dann 44 Prozent hier brav Antwort, wenn ihnen das alles zu kompliziert ist?
Wahrscheinlich kommt‘s auf die Dunkelziffern gar nicht so drauf an. Wenn‘s hier tatsächlich eskaliert, weiß man durch die Nachforsch­ungen von so 'nem Ostbeauftragten wenigstens in etwa (und ich meine, ich hätt‘s hier auch schon mal angedeutet), wann man in diesem Land die Koffer zu packen hat. Goodbye, Deutschland.

P.s.:
Nur, die Länder, wohin man dann abhauen könnte, werden auch von Wahl zu Wahl immer weniger... Und was bin ich manchmal froh, dass ich schon 66 bin!
Na, vielleicht fängt das Leben ja, wie manche früher sangen, dann auch erst richtig an.
Ma‘ kuck‘n.
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