Das Tagebuch

26.11.22
Letzte Generation vs. allerletzte Generation
Ausgewiesene Fachexperten zum Thema "Klimawandel und Protest - Wie weit darf ich gehen …?" Heute zum Beispiel Herr Omid Nouri­pour von den Grünen.
- Herr Nouripour, was sagen Sie denn so zu den Se­kundenklebern und Kinderbreiwerfern in Museen, auf Auto-, Roll- und Landebahnen et cetera?
Nachdem Herr Nouripour von den Grünen es mit Ach und Krach bis in die gute Redaktionsstube der "Welt" geschafft hatte, war er von der vielen Diskutiererei der letzten Tage mächtig übermüdet sofort eingeschlafen. Nun wachte er auf, ruckelte sich in Positur, räusper­te sich und be­gann seine Expertise zu explizieren:
„Wenn Leben gefährdet werden und Menschen nicht in den Urlaub könnten, ist das nicht akzeptabel.“
- Is ja interessant. Körperliche Unversehrtheit und jederzeit in den Kurzurlaub abdampfen zu können ... das sind also die Eckpunkte seines Lebens, das ist Nouripour, wie er leibt und lebt und es im Bu­che steht. Weiter:
„Proteste brauchen nicht bequem zu sein. Allerdings ist natürlich eine Grenze erreicht, wenn Leben gefährdet werden und wenn gerade in Zeiten wie diesen, in denen (...) Leute nicht viel Geld haben und zum Beispiel ihr Geld in die Hand nehmen, um in den Urlaub zu fahren.“
- Ja, das ist schlimm. Das muss man wohl so sagen. Doch dann fährt er fort:
„Wenn Leben gefährdet werden und Menschen nicht in den Urlaub könnten, ist das nicht akzeptabel. Proteste brauchen nicht bequem zu sein. Allerdings ist natürlich eine Grenze erreicht, wenn Leben gefährdet werden und wenn gerade in Zeiten wie diesen, in denen (...) Leute nicht viel Geld haben und zum Beispiel ihr Geld in die Hand nehmen, um in den Urlaub zu fahren.“
- Ach ja, man kann es, glaub ich, nicht oft genug wiederholen:
„Wenn Leben gefährdet werden und Menschen nicht in den Urlaub könnten, ist das nicht akzeptabel. Proteste brauchen nicht bequem zu sein. Allerdings ist natürlich eine Grenze erreicht, wenn Leben gefährdet werden und wenn gerade in Zeiten wie diesen, in denen (...) Leute nicht viel Geld haben und zum Beispiel ihr Geld in die Hand nehmen, um in den Urlaub zu fahren.“
Inzwischen hatte er sich warm gelaufen und lief störungsfrei wie ein VW-Motor:
„Wenn Leben gefährdet werden und Menschen nicht in den Urlaub könnten, ist das nicht akzeptabel. Proteste brauchen nicht bequem zu sein. Allerdings ist natürlich eine Grenze erreicht, wenn Leben gefährdet werden und wenn gerade in Zeiten wie diesen, in denen (...) Leute nicht viel Geld haben und zum Beispiel ihr Geld in die Hand nehmen, um in den Urlaub zu fahren.“
- Während der Journalist von "Welt" immer unruhiger wurde, war Herr Nouripour von den Grünen, die Ruhe selbst, in seinem urei­genen Element:
„Wenn Leben gefährdet werden und Menschen nicht in den Urlaub könnten, ist das nicht akzeptabel. Proteste brauchen nicht bequem zu sein. Allerdings ist natürlich eine Grenze erreicht, wenn Leben gefährdet werden und wenn gerade in Zeiten wie diesen, in denen (...) Leute nicht viel Geld haben und zum Beispiel ihr Geld in die Hand nehmen, um in den Urlaub zu ...“
- Pardon, Herr Nouripour, pardon, ich muss Sie mal eben etwas unter­brechen. Aber ich glaube, selbst Ihre treuesten Fans haben jetzt begriffen, was Ihnen wichtig ist. Okay. Ich sag jetzt einfach ... Nein, rief da der Herr Nouripour entrüstet. Einen Punkt hätte er noch. Und zwar: Wenn Leben gefährdet werden und Menschen ...
- Nein, Herr Nouripour, den Punkt mache ich: Punkt. Aus. Ruhe! Ende Gelände! Und Schluss der Debatte!
Dixi.*)

*) Komisch! Alle kennen die Dixi-Klos. Aber keiner weiß, was 'dixi' heißt.
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