Das Tagebuch

17.1.23
Die letzten Tage von Lützerath
„Wir lassen uns doch nicht auf der Nase rumtanzen!“
Friederich der Große
Alle mir bekannten Unken meinten: Das läuft eh alles wie gehabt. Nun ja, zunächst dachte man allerdings: Da schau einer an! Es geht auch anders!
Aber dann holten sie doch den Knüppel aus dem Sack und verteilten ihre kostenlosen Ohrfeigen, unterstützt von Wasserwerfer, Pferden, Hunden, Pfeffer­spray und gezielten Stiefeltritten in die Weichteile. Oscar der freundliche Polizist, hatte sich da wohl schon vorsorglich krank­schreiben lassen. So hieß es denn, als es der bis an die Zähne bewaffneten vermummten Ordnungsmacht zu bunt wurde: „Auf sie mit Geschrei und Gebrüll!“ Und die Bullen schlugen wieder zu, die Bagger baggerten und RWE hatte seine/ihre Ruh. Und so lief und war am Ende doch alles, wie gesagt, wieder wie gehabt.
Alles? Nein, nicht alles. Zum Einsatz kam auch der niegelnagelneue, an illegale Darkrooms gemahnende, knallschwarze, chice sog. Mehr­zweckschlagstock. Ohooo! Der Mehr­zweckschlagstock! *)
Doch von dem, liebe Kinder, von dem erzähl ich euch beim nächsten Mal.

*) Na, das stimmt natürlich nicht so ganz. So niegelnagelneu ist das Teil nu auch nicht mehr. Mit dem schlägt die Polizei sich schon seit einigen Jahren durch die letzten reformfreudigen Fronten. Mir war nur der interessante Fachausdruck für den staatlichen Totschläger bisher unbekannt. Mehrzweckschlagstock! Schätze, da kommt noch einiges auf uns zu....
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