Das Tagebuch

30.1.23
Mit Maaßen oder auch ohne
Der bekennende CDU-Nazi und ehemalige Verfassungsschutz­präsi­dent Dr. Hans-Georg Maaßen, hat sich bei seiner Partei wieder ein wenig unbeliebt gemacht. Am Wochenende ist er nicht nur mit 95 Prozent zum neuen Vorsitzenden der kreuzreaktionären Werte-Union gewählt worden, auch seine Äußerungen zur Migrationspolitik der Ampel wurden in der CDU/CSU augenblicklich als nicht gerade zielführend empfunden. Er sehe hier einen Rassismus gegen Weiße:
„Diesen nicht anzuerkennen, ist Ausdruck einer rotgrünen Rassen­lehre, nach der Weiße als minderwertige Rasse angesehen werden und man deshalb arabische und afrikanische Männer ins Land holen müsse.“
Wegen solcher und ähnlicher Weisheiten aus Goebbels‘ Zettelkasten erklärte der große deutsche Oppositionsführer Merz in geselliger Runde, nu sei aber Schluss mit lustig, der Maaßen solle endgültig von sich aus aus der Partei austreten. Denn, so der Merz weiter:
„Ein Parteiausschluss ist nicht ganz so einfach.“
Und zwar aus einem ganz einfachen Grund, den der Merz allerdings nicht verraten hat: All die Nazi-Sprüche können dem Maaßen gar nicht als parteischädigendes Verhalten ausgelegt werden, weil viel zu viele in der CDU/CSU die auch genauso unterschreiben würden.
Doch der einigermaßen normale, interessierte Mitbürger ist derweil natürlich etwas irritiert und fragt sich, ja, was muss der Mann denn sonst noch alles tun? Nun, er könnte für einen befreundeten Immo­bilienkonzern in seiner Freizeit – er ist ja momentan Rentner – aus Streichhölzern ein kleines Modell einer modernen Konzentra­tions­lager-Anlage basteln. Er könnte aufgrund seiner guten Drähte zur internationalen Waffenlobby – und auch das wäre zeitlich durchaus drin – einen Volksbewaffnungsplan entwerfen, zur Unterstützung unserer Antiterror-, Antischleuser- und Antibimbo-Einheiten an den Grenzen Europas. Er könnte auch als Ghostwriter den 2. und 3. Band des seinerzeit sehr berühmten Hitler-Buches „Mein Kampf“, worauf ja alle gewar­tet hatten, zusammenpinseln. Aber selbst, wenn er das alles fertig brächte, hätte ein Parteiausschlussver­fahren in der CDU/CSU keine Chance. Es sind halt Brüder im Geiste. Und auch bei Brüdern im Geiste ist das Blut dicker als Wasser. Und in diesem Fall auch noch einer so doof wie der andere.
***
Und noch kurz zum Tatort
Es ging um Hooligans und deren Hobbies. Ich hätte nichts dagegen, wenn sich die Polizei nicht immer in die inneren Angelegenheiten dieser Leute einmischten. (Mir gingen die alle, so wie se da waren, und zwar von Anfang an auf den Sack. Nach 10 Minuten blutigster Rumbalgerei und vernuschelter Dialoge hab ich mich dann auch verabschiedet.)
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