Das Tagebuch

19.2.23
Das große Geschäft
Es war mir zu kalt, zu nass, zu ungemütlich. Also zurück, marsch, marsch mit dem Hammer-Ohrwurm von Neil Young im Ohr „Goin‘ home“.
Und was mussten meine armen, vom permanenten Kontakt mit der Wirklichkeit der Welt schon reichlich derangierten Augen auf den Werbe­flächen der KVB-Endstation von Linie 4 „Köln-Bocklemünd“ erblicken? Eine Werbung, richtig, und zwar eine ungewöhnlich aufdring­liche Werbung für die neue, gnaden- und gewissenfreie Hypercyberzockerei (mit 2,3%, Deutschlands höchstem Zins) durch „Scalable Capital.de“, einem der ganz frischen Schweine-Vereine, wie sie im großen Buche der ganz frischen Schweine-Vereine steht.
Sie fragen sich jetzt wahrscheinlich:
„Was soll das? Warum disqualifizieren Sie Ihre ausführliche, sach­liche Beschreibung einer On-line-Bank am Ende mit einer albernen Beleidigung, mit dem arg strapazierten, populistischen Todschlag-Argument „Schweine-Verein"? Was soll das?“
Nun, was würden Sie denn von einer Firma halten, die duzender­weise mit der als eyecatcher aufgemachten Aufforderung an Sie herantritt:
„Mach dein großes Geschäft auf dem Sofa!“
Ich meine, das riecht doch bereits beim Überfliegen nach einem Riesenhaufen ...
Halt, stopp! Stimmt.
zum Tagebuch