Das Tagebuch

7.3.23
Märchenstunde auf Schloss Meseburg
Der unglaublich arbeitsintensiven Klausurtagung mit den ebenso unglaublich arbeitsintensiven informellen Treffen am sog. Rande folgt üblicherweise eine dementsprechend hochinteressante Pres­sekonferenz, die einem manchmal kurzfristig sehr zu denken gibt. Doch diesmal war alles irgendwie anders.
Nachdem die drei von der Tankstelle, der Olaf, der Robert und der Christian, ihr obligates Frage- und Antwort-Ringelreihn absolviert hatten, verspürten plötzlich alle eine so gewaltige, so dröhnende Leere im Schädel, dass jeder befürchtete, ihm flöge gleich das eigene Hirn um die Ohren, und unwillkürlich fragte man sich:
„Wo hat er das denn her? Wie kommt der da drauf? Was soll das? Hatte der Mann ne Erscheinung? Was solln wir mit ihm machen?“
Nun, was war passiert? Auf der Pressekonferenz hatte der Olaf Folgendes von sich gegeben:
„In den nächsten Jahren wird Deutschland das Problem der Arbeits­losigkeit hinter sich lassen. Es gibt sehr viel zu tun, für das wir sehr viele Frauen und Männer brauchen, die hierzulande sich einsetzen, aber auch aus anderen Ländern dazukommen, damit all die Arbeit geschafft werden kann, die in Deutschland jetzt anfällt. Wir müssen bis 2030 vier bis fünf neue Windräder aufstellen pro Tag und pro Tag umgerechnet mehr als 40 Fußballfelder voller Solar­anlagen.“
Ja, so sprach unser Olaf. Wobei der Olaf den Text aber noch ablesen musste. Der Robert konnte ihn dagegen auswendig. Und Christian, pardon, der Chris­tian trug dazu einen sehr, sehr schicken, silber­grauen Maßanzug.
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