Das Tagebuch

31.3.23
In Gezeiten wie diesen
Und der ‚Kölner Stadtanzeiger‘ schreit sinngemäß:
Scholz versprach all den ramenternden und rumorenden Bürger­meis­tern, über Ostern einen „Migrationsgipfel“ zu veranstalten, einen ganz großen, verschob ihn aber ohne Begründung auf Mitte Mai, der Merz, nicht faul und untätig inner Ecke, nutzte daraufhin sofort ratzfatz die Migrationsgipfellücke, zog einen eigenen Migran­tenstadl mit weit weniger, dafür umso lauteren Lokalmatadoren durch und erklärte, es ginge ihm dabei keineswegs um Parteipolitik. Näh, is klar. Hahahaha. Und der ‚Stadtanzeiger‘ analysierte heute dazu, der Merz könnte aller­dings praktisch und objektiv ja auch gar nichts ausrichten, alldieweil er ja in der Opposi­tion und nicht an der Macht sei.
So der Tenor im Bericht als auch im Kommentar, geschrieben von wahrscheinlich ein und demselben Menschen. Und die Überschriften lauteten:
„Migration: Merz lädt zum Gipfel“ und „Merz trifft den Nerv“.
Scholz sackte von da ab in der Gunst des Volkes weiter in den Keller, und Merz die Leiter hoch. Die 3 Fragen, die sich in diesem Zusammenhang selbst für dümmste Analphabeten gradzu auf­drän­gen, im Text aber nicht gestellt wer­den, lauten also:
Wieso, weshalb, warum macht der Merz, wenn es ihm nicht um Par­tei­politik geht, dann einen solchen Bohei? Weil ihm, dem Friederich dem Großen, die sog. Migranten und die Probleme der Bürgermeis­ter in Wahrheit noch scheißegaler sind als dem Scholz.
Und wieso, weshalb, warum erlaubt sich der ‚Stadtanzeiger‘, einen solch defizitären, populistischen Primitivjournalismus? Weil in Zei­ten wie diesen auch eine halbwegs seriöse Zeitung hin und wieder ihr eigenes braunes Süppchen kochen will.
Ich habe langelange nach einer anderen Antwort gesucht. Habe aber keine gefunden.
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