Das Tagebuch

18.6.23
Mit dem Thermometer in den Arschlöchern für Deutschland
„Und auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
Nach der aktuellen Sonntagsumfrage, dem sog. Politbarometer zu urteilen, würde die AfD mit 18% nach der CDU mit 28% und SPD mit 19% zur drittstärksten Kraft aufsteigen und damit zu ihrem bundes­weit bisher besten Ergebnis, erzählt uns der Matthias Fornhoff, der freundliche Herr Doktor mit dem Deutschland-Thermometer.
„Und auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
Danach kämen jetzt nur noch die Grünen, die Linken, die Äffffffff­DddddPeeee und die Sonstigen mit Kleinkleckerskramprozenten, was uns hier aber gar nicht weiter interessiert. Denn:
„Auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
Okay, die Zahlen stimmen, die Namen stimmen, aber was ist mit den Nazis? Wo sind die denn abgeblieben? Der Matthias wird sie doch wohl nicht vergessen haben? Denn:
„Auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
Die große, bange Frage, die die anderen so erregt „Was machen wir denn jetzt mit all den AfD-Wählern?“ steht zwar weiter unbeant­wortet drängend im Raum. Denn:
„Auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
Und der freundliche Matthias erklärt uns als Wahl-Prediger pro toto:
„Die meisten AfD-Wähler sind ja keine rechtsradikalen Nazis. Die wollen den andern Parteien nur einen Denkzettel verpassen.“ Aaah, dann is ja alles okay mit der überraschenden Erkenntnis:
„Auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
Und weil man sich halt gern verscheißern lässt, bleibt eine kleine Nebenfrage unbeachtet: Wenn so viele Wähler und Wählerinnen den etablierten Parteien nur einen Denkzettel verpassen wollen und sich dabei alle ziel- und punktgenau ausschließlich für die rechtsradikale Nazipartei AfD entscheiden, müssen sie selber ja keine rechtsradi­kalen Nazis sein, sondern nur haargenauso denken wie die. Nicht ganz einfach nachzuvollziehen, is aber so. Und - voilà:
„Auf einmal gab es keine Nazis mehr ...“
quod erat demonstrandum
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