Das Tagebuch

13.9.23
Aus der Serie
"Erkenntnisse, auf die man gerne verzichtet hätte"
Der Antisemitismus -
Eine Art unendliche Geschichte
Da hatte man gedacht, der Fall Aiwangers sei an Primitivität nicht mehr zu toppen; da muss man erkennen, es war gar kein Fall son­dern ein Aufstieg. Nicht trotz sondern wegen seiner Primitivität kletter­ten daraufhin die Sympathiewerte in die Höhe und mutierten damit die Freien Wähler zur zweitstärksten Partei in Bayern. Zwar stam­men die antisemitischen Zuwächse alle im Wesentlichen aus alten, gläubigen CSU-Traditionsbeständen, aber man will ja die erfolgreiche Koalition weiter fort­führen. Insofern ist der heiße Fall,
der keiner war, auch diesmal wieder scheiß-e-gal.

P.s.:
Hubi, alter Aiwanger, die aufgeblasene Schulranzengeschichte mit all deinen Halb-, Viertel- und Dreiviertelwahrheiten inkl. fetten Ewigkeitslügen, mag aus heiterem Himmel über dich gekommen sein, entpuppte sich dann aber doch wieder als 1A-Karriererampe beispielhaft für alle armen Opfer der „volksfernen Elite“ und als prima Persilschein für die Weiterfahrt als klassisch verfolgte Un­schuld. Insoweit wissen wir also, was aus dir alles noch werden könnte.
Wir hoffen nur, dass die (mal ganz bescheiden ausgedrückt) Guten in diesem Narrativ sich allseits an den 1. Hauptsatz des Malers und Graphikers F. Goya erinnern werden, der da hieß:
„Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“
Wenn das Ungheuer nicht schon längst ausgewachsen unter uns weilt. (Eine dieser Nachteulen auf dem Bild von Goya sieht dem Aiwanger übrigens ziemlich ähnlich, wenn ich mich nicht irre.)
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