Neuerdings hört man immer öfter von Arbeitgebern düstere Klagelieder über die grenzenlose, fächerübergreifende, unheilbare Doofheit ihrer Azubis, die nach dem Schulende bei ihnen ins Berufsleben einsteigen wollen. Null Ahnung vom Kleinen Einmaleins, Fremdsprachen: Fehlanzeige, Naturwissenschaften: keinen blassen Schimmer, Chemie und Physik: ausgefallen, Musik: sinnlos, Religion: eins und Deutsch von Haus aus schon eine einzige Katastrofe. Da hülfe nur noch beten, um die tiefe Krise zu meistern. So die einhellige Meinung bei den betroffenen Meistern. Aber – und das wissen die betroffenen Arbeitgeber auch - mit Religion brauchen se den jugendlichen Zombies erst gar nicht zu kommen.
Ihr Präsident, der Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sieht die Lage aber anders. Der hegt ob der schulischen Misere trotzalledem noch große Hoffnung und sagt im Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger:
„Deutschland kann Krise.“
Ja, kann sein. Möglich. Nur fragt man sich, bei jedem fehlenden InnenI, Querstrich, Sternchen oder fehlender Schluckauf-Pause wird ein Riesenbohei und Geschrei angestimmt, aber keiner sagt was , wenn der deutsche Arbeitgeberpräser selber kein Deutsch kann. Da wundert es nicht, dass der normale Schulabgänger dann antwortet:
„Diesen Dulger kenn ich nicht. Auch was der alles kann, interessiert mich nicht. Und wo wa grad schon beim ‚Können‘ sind: Das können se dem Dulger ruhig sagen: Der kann mich mal.“