Das Tagebuch

27.9.23
Hallo, werter ‚Kölner Stadtanzeiger‘!
Das hamse ja prima hingekriegt!
Da liefern sich heute all unsere Volksvertreter im Reichstag eine Redeschlacht nach der andern, um im Rahmen des berühmten Ge­sellschaftsspiels „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann?! Niemand! Wenn er aber kommt? Dann zeigen wir ihm, wo's für ihn langgeht!“. Es waren alles in allem regelrechte Sternstunden des Parlamenta­rismus, die große, deutsche Eurovisions-Asylrechtshow. „Good-bye Deutschland! Die Höhle des Löwen und Anne Will“ sind Kinderpippi­fax dagegen.
Und an einem solchen Tag kommt ihr uns mit einer langen Tier- und Pflanzen-Doku über die „Bedrohung für die biologische Vielfalt“. „Invasive Tiere und Pflanzen“ wären auf dem Vormarsch und wür­den „unsere heimischen Arten“ platt machen. Südamerikanische Bisamratten und panamerikanische Signalkrebse, Tigermücken aus China, giftiggrüne Riesenregenwürmer und irgendso ein in­disches Springdrüsenkraut hätten nichts Besseres zu tun, als hier die Ge­gend zu verunsichern. Nein, die wollen wir nicht bei uns haben. Wir haben für die nichts übrig. Die sollen alle zuhause bleiben, da, wo der Pfeffer wächst.
Werter ‚Kölner Stadtanzeiger, da mag ja vieles durchaus richtig dran sein, aber wenn das alles keine argumentative Schützenhilfe für unsere einheimische braune Pest sein soll, dann weiß ich nicht, warum ich den Stadtanzeiger abonniert habe.
Gute Besserung
euer W
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