Das Tagebuch

2.11.23
Die armen Liberalen
Etliche unzufriedene Liberale aus weit und breit, die noch nicht von ihrem geliebten deutschen Volke unter die 5% weggewählt worden sind und also noch in irgendwelchen Ämtern, Gremien oder zwie­lichtigen Start-ups rumhängen und sehr, sehr unzufrieden sind mit dem, was ihre regierenden Oberliberalen in der Berliner Ampel so treiben, (Komma! Wieso? Ach so, hier geht der Satz noch weiter!) haben ihrem Finanzminister einen sehr zu denken gebenden Brief geschrieben – mit der dringenden Bitte, die da lautete: „Die FDP muss ihre Koalitionspartner dringend überdenken.“
Hm.
Häh? „... die Koalitionspartner überdenken ...“ Mein Gott, wat heißt dat denn jetzt schon wieder?! ‚Überdenken‘. … ‚Denken‘, das kenn ich wohl, und so gesehen auch ‚querdenken‘. ‚Nachdenken‘ hab ich auch schon mal gehört, aber ‚Überdenken‘? Was soll das sein? Ich mein, äh, wie macht man das? Und vor allem … was macht man da, wenn man da was macht? Hm, überdenken … Nee, also überdenken, äh, kann ich jetzo im Moment nich sagen; müsst ich noch mal drüber nachdenken. Wenn ich ‘s hab, komm ich wieder. Überdenken … hey, grade hätt ich ‘s fast gehabt! Jetzt is et aber wieder weg! Ach, egal, zuhause kann ich ja gleich … äh, Moment, was wollt ich zuhause noch mal … ähm, nachgucken …?
Hm.
(Falls Sie mit dieser Nummer nichts anfangen konnten, dann geht's Ihnen genauso wie mir.)
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